Duisburg. . Hab ich wirklich nichts vergessen? Eine Frage, die man sich kurz vor der Abreise aus dem Hotel stellt. Und doch staunen Duisburger Hoteliers manchmal nicht schlecht, was Gäste alles liegen lassen. Vom kleinen Hund bis zu Sex-Spielzeug - wir zeigen die skurrilsten Fundstücke.

Urlaubszeit – viele machen sich auf in die sonnigsten Gefilde, um in einem schönen Hotel zu entspannen. Die Zeit vergeht wie im Flug und kurz vor der Abreise stellt sich so mancher die bange Frage: Hab ich auch wirklich nichts vergessen? Und doch passiert es immer wieder, nicht nur an fernen Urlaubsorten, sondern auch hier in Duisburg. Wir haben uns mal in einigen Hotels umgehört und waren erstaunt, was Gäste so alles liegen lassen.

Die Skurrilitäten

Der String-Tanga XXL: Er gehörte einer etwas beleibteren Showgröße aus Amerika, wie Rolf Milser, Mitinhaber des gleichnamigen Landhaus in Huckingen, verrät: „Der Tanga war so groß wie ein Zwei-Mann-Zelt. Wir haben erst überlegt, eine Gardine daraus zu machen, aber es passte dann optisch doch nicht so ganz zu uns“, erzählt Milser mit einem Augenzwinkern. Das Kleidungsstück wurde ordnungsgemäß entsorgt.

Die Kochplatte: Was sich der Gast in einem Zimmer des Hotels Montan in Marxloh unerlaubterweise brutzeln wollte, ist auch Mitinhaberin Karin Ohl bis heute unklar. „Wir haben viele Monteure bei uns. Von denen hat sich jedenfalls niemand gemeldet.“ Die Kochplatte ist nie abgeholt worden.

Das Surfbrett aus Hawaii: Ob der Typ, der im Landhaus Milser weilte, auf der Sechs-Seen-Platte Wellenreiten wollte, ist nicht bekannt. Jedenfalls hat Milser den Besitzer telefonisch auf Hawaii erreicht: „Wir sollten ihm das Brett aber nicht schicken. Das wäre auch teurer als das Brett selber gewesen. Wir sollten es einfach weiterschenken.“ Gelassen und cool, diese Hawaiianer.

Der Dildo: Eine schöne Nacht oder vielleicht auch einen schönen Tag verlebte offensichtlich ein Pärchen im Duisburger Hof in der City -- unter Einbeziehung eines gewissen Hilfsmittels. Das Sex-Spielzeug blieb dann allerdings auf dem Zimmer liegen, wie Lia Soltys, Schichtleiterin an der Rezeption, mit einem Schmunzeln verrät.

Der Autoschlüssel: Gehen wir mal getrost davon aus, dass sich der Gast im City-Partner-Hotel Sittardsberg im Süden der Stadt nach seinem dortigen Aufenthalt nicht zu Fuß aufgemacht hat. Seinen Schlüssel zu einem Auto eines Herstellers aus Ingolstadt hat er trotzdem nicht mitgenommen. Ob’s ein Zweitschlüssel war? Sollte sich der Gast erinnern, kann er sich bei Thomas Schenkel (Geschäftsleitung) melden. Er hat den Schlüssel bis heute aufgehoben.

Der kleine Hund: Ein Ehepaar checkte im Landhaus Milser aus, fuhr mit dem Auto davon und stand nach einer halben Stunde völlig aufgeregt wieder an der Rezeption. Irgendetwas fehlte. Es war ein kleiner Hund, der sich offensichtlich gut im Zimmer versteckt hatte und offenbar nicht mitwollte.

Der Kasten Bier: Rock'n'Roll ist anders. Die Musik-Combo, wegen eines Auftritts in der Mercatorhalle im Duisburger Hof, ließ tatsächlich einen vollen Kasten stehen.

Klassiker

Ladegeräte oder Ladekabel – zum Beispiel für Mobiltelefone – werden immer wieder gerne in Zimmern liegen gelassen, so die befragten Hotels unisono. Außerdem: Kosmetikartikel wie Duschgels, Shampoos und Handcremes oder Kleidung wie Hemden und Unterhosen.

Je nach Hotel ist die Zahl der Fundstücke oder die Vergesslichkeit der Gäste sehr unterschiedlich. Aber allein der Duisburger Hof verzeichnet von Mitte März dieses Jahres bis heute rund 120 Gegenstände, die bis heute nicht abgeholt worden sind.

Dreister Dieb schraubte den W-Lan-Router von der Flurwand 

Aber es ist nicht nur erstaunlich, was in Hotels liegen bleibt, sondern auch, was aus ihnen verschwindet.

Die Skurrilitäten

Der W-Lan-Router: „Einige Gäste meldeten sich plötzlich mit Internetproblemen bei uns“, erzählt Thomas Schenkel vom Hotel Sittardsberg. Erst konnte er es sich nicht recht erklären, bis er auf einem Flur nachschaute. „Unser W-Lan-Router war samt Kabel und Netzteil verschwunden. Es waren nur noch die Dosen in der Wand“, so Schenkel.

Der Gepäckwagen: Im Duisburger Hof war mal drei Wochen lang ein Sportverein zu Gast. „Plötzlich vermissten wir einen Gepäckwagen“, erzählt Lia Soltys, Schichtleiterin an der Rezeption. „Irgendwann haben wir ihn recht ramponiert wiedergefunden. Mit deutlichen Aschespuren von einem Sportplatz...“

Ein Bild von Buffon: Ein Foto des Torhüters der italienischen Fußball-Nationalmannschaft hing im Landhaus Milser an der Wand im Flur zur Piano-Bar. Eine Erinnerung an die Zeit, als die Squadra Azzurra während der WM 2006 Quartier im Huckinger Hotel bezog. Plötzlich war es weg.

Der Fernseher: „Jemand hat es tatsächlich mal geschafft, den Fernseher aus seinem Zimmer mitzunehmen“, erinnert sich Karin Ohl vom Hotel Montan. Dumm nur: „Die Fernseher funktionieren zu Hause gar nicht, weil sie extra programmiert sind...“

Der Servicewagen: Ein Gast im Landhaus Milser hatte sich etwas aufs Zimmer bestellt, es aber offenbar nicht auf das Essen, sondern auf das Geschirr und die schönen Abdeckhauben abgesehen. „Wir haben den leeren Servicewagen in unserer Tiefgarage gefunden...“, so Mitinhaber Rolf Milser

Die Klassiker

Handtücher, Bademäntel und Aschenbecher sind die gängisten Gegenstände, die immer wieder aus Hotels verschwinden. Die befragten Hotels verzichten in der Regel auf eine Anzeige – oft aus Mangel an Beweisen.