Duisburg.

Die Bettensteuer bringt die Duisburger Hoteliers auf die Palme. Uwe Gerste, Geschäftsführer von Duisburg Marketing (DMG), anfangs Kritiker der Matratzen-Maut, denkt inzwischen über eine regionale Lösung nach.

Bochum führe die Übernachtungsabgabe soeben ein, Moers plane sie für 2014, Oberhausen diskutiere drüber, Dortmund nehme Geschäftsreisende von der Gebühr aus, Essen warte die Entwicklung in den Nachbarstädten ab – so schildert der Duisburg-Vermarkter die Lage im Umfeld. Seine Empfehlung: Die Abgabe regional einheitlich regeln. Die Städte profitierten von den Einnahmen, die Hoteliers müssten nicht unter Gäste-Abwanderungen über die Stadtgrenzen leiden. Denn vor allem Großkunden der Hotellerie, große Konzerne oder Veranstalter, reagierten höchst sensibel auf jeden Euro an Mehrkosten. Gerste: „Immer, wenn es um größere Kontingente geht, spielt das eine Rolle.“

Oberhausen liegt vor Duisburg

Mehr Kopfzerbrechen bereitet Gerste indes das Problem, dass Duisburg offenbar nicht in der Lage ist, die Nachfrage nach Hotelbetten zu decken. Es habe beispielsweise eine Anfrage für eine Veranstaltung in der Mercatorhalle gegeben, die daran gescheitert sei, dass in Duisburg keine 280 Zimmer im Vier-Sterne-Bereich zu organisieren waren. Oberhausen, obwohl die deutlich kleinere Stadt, liege in der Übernachtungsstatistik vor Duisburg, weil man dort „marktgerechte Hotels“ gebaut habe, Vier-Sterne-Standard und preisgünstig.

Daran fehle es in Duisburg und auch an Hotels in der nachgefragten Größenordnung. Gerste: „Man braucht Hotels, die mehr als 100 Zimmer haben.“ Davon gebe es in Duisburg nur zwei: Mercure und Duisburger Hof. „Die Marktchancen für Hotels in Duisburg sind gut“, ist Gerste überzeugt. Mit 400 000 Übernachtungen pro Jahr sei noch Luft nach oben. Neue Hotels seien keine Konkurrent für alteingesessene: „Sie machen den Hotelstandort nur interessant.“