Duisburg. . Während für die Duisburger Platte das endgültige Konzept noch fehlt und es auch noch dauert, bis das erste Blümchen dort blühen wird, konkretisieren sich derweil die Pläne fürs Intercity-Hotel an dieser Stelle. Im ersten Halbjahr 2014 soll am Bahnhofsvorplatz die Herberge mit 160 Zimmern eröffnet werden.
Es hat 160 Zimmer, ist fünf Stockwerke hoch, hat eine helle lichte Fassade, oben von einer Terrasse gibt es einen sehr guten Blick auf den Hauptbahnhof und auf seinen Vorplatz: So soll nach Vorstellung der Hotelkette Steigenberger ihre neue Drei-Sterne-Plus-Herberge in der Stadtmitte von Duisburg ausschauen. Anvisierter Eröffnungstermin: erstes Halbjahr 2014.
Die Architektur dieses Gebäudes mutet an wie ein mittelgroßes Kreuzfahrtschiff, das zwischen dem blauen Hoist-Hochhaus und dem Bahnhof vor Anker gegangen ist. Dort, wo derzeit noch regelmäßig Fernreisebusse Zwischen-Station machen, um hier Passagiere mit Reiseziel Balkan aufzunehmen, wird nach dem Willen von Steigenberger das neue Haus errichtet.
Grundstückskauf wird derzeit verhandelt
Ein so genanntes Inter-City-Hotel, ein Objekt der gleichnamigen Unternehmenstochter der Steigenberger-Gruppe. „Wir verhandeln gerade mit der Stadt Duisburg den Grundstückskauf“, sagt Thomas Belz, Chefentwickler der Projektplanung Feuring (Mainz), die für Steigenberger Häuser dieser Art entwickeln und verpachten. Anvisierter Baubeginn: „In diesem Jahr.“ Zirka anderthalb Jahre später - im ersten Halbjahr 2014 - soll dann das 18-Millionen Euro-Invest für die Gäste bereitstehen: 7000 qm Hotelfläche für 160 Zimmer und einen Konferenzbereich mit Außengastronomie. Komfortklasse: Gehobener als die Mitbewerber am Bahnhof; Preisklasse: 60 - 80 Euro pro Übernachtung; Zielgruppe: Geschäftsreisende.
Von den Schwierigkeiten ihres Duisburger Verhandlungspartners Innenstadt-Entwicklungsgesellschaft, die Bahnhofsplatte im Konsens mit der kommunalen Kassenlage und der lokalen Politik akzeptabel zu gestalten, haben sie bislang nichts gehört: „Doch wird die Errichtung unseres Hotels davon nicht abhängen.“, sagt Belz.
MD-Deutschland-Zentrale
Gleiches gilt auch für das 35-Millionen-Euro-Bauprojekt in der unmittelbaren Nachbarschaft: Den Neubau der Firmenzentrale von Multi-Development Deutschland, die bekanntlich auf der Mercator-straße zwischen IHK und Bahnhof entstehen wird. „Wir haben natürlich von den Verzögerungen um die Gestaltung der Bahnhofsplatte gehört“, sagt MD-Firmenchef Axel Funke, „doch wird dies auf den Baubeginn unseres Projektes keinen Einfluss haben.“
Wie lautet der Zeitplan für dieses Projekt? Funke: „Wir wollen und wir müssen im ersten Halbjahr 2014 umziehen.“ Der Grund: Der Firmenstandort im Tectrum in Neudorf sei räumlich komplett ausgereizt. Das bedeutet: Zum Jahresende 2012 muss für Multi am Bahnhof der Bagger anrücken, um damit zu beginnen, ein Bürohausensemble mit einer Nutzfläche von mehr als 12.000 m² zu errichten. Im Erdgeschoss zur Königstraße, so der Plan, sollen Einzelhandelsflächen und eine Kindertagesstätte errichtet werden.
Das Objekt wird aus drei Blöcken bestehen - jeweils verbunden durch ein gläsernes Atrium. Einen Block will Multi selber nutzen, die beiden anderen seien bereits voll vermietet. Funke: „Die FOM, die Hochschule für Ökonomie und Management ist Mieter, dazu das Studienkolleg und eine Reihe von Privatfirmen.“ Gesamtinvest: 35 Millionen Euro.
Konsensfähiger Entwurf für Gestaltung der Platte fehlt noch
Soweit der Plan. Und wie schaut der Zeitplan aus für den notwendigen Umbau Mercatorstraße und die seit Jahren angekündigte Gestaltung der Bahnhofsplatte?
„Einen Bebauungsplan Mercatorstraße wird es in diesem Jahr noch geben,“ so klärt eine Sprecherin der Stadt auf, „aber mit dem Umbau kann erst begonnen werden, wenn Baurecht für das MD-Bürohaus vorliegt.“ Und damit sei „eher nicht in diesem Jahr“ zu rechnen.
Hoffentlich aber doch noch in diesem Jahr wird die Stadt einen neuen, konsensfähigen Entwurf für die Gestaltung der Bahnhofsplatte vorlegen, nachdem sie vor einer Woche einen hastig fabrizierten Sparentwurf unter dem Eindruck zornigen Protests der Politik zurückziehen musste. Seit eineinhalb Jahren warten die Duisburger vergeblich auf die Gestaltung dieses zentralen Platzes der Stadt. Aber bis dort tatsächlich die erste Blume blüht, wird wieder ein ganzes Jahr vergehen.
Ärgerlich, so sagte MD-Axel Funke, bekannt für sein ausgleichendes Temperament, würde es aber dann werden, wenn seine Firmenzentrale am Bahnhof fertig gestellt wäre, aber die die Gestaltung der Bahnhofsplatte wäre es noch nicht.