Duisburg. Die Entwicklungsgesellschaft Duisburg (EGDU) sieht auch nach der Kritik von Kulturschaffenden am neuen Betreiber der alten Feuerwache Hochfeld, keinen Anlass für Ärger. Sie betont, die Vergabe sei transparent verlaufen und die Auswahl der Betreiber sachlich begründet.
Der WAZ-Artikel „Geschäft ohne Risiko?“ hat Wellen geschlagen. Die Entwicklungsgesellschaft Duisburg (EG DU), die die Verhandlungen um eine neue Nutzung der Alten Feuerwache geführt hat, spricht von „komplexen Zusammenhängen in Verbindung mit der Förderung eines Kulturbetriebs“. Sie betont, die Vergabe sei transparent verlaufen und die Auswahl der Betreiber sachlich begründet.
Die Projektträgerschaft der Alten Feuerwache sei 2011 durch ein Auswahlgremium der Stadt in Zusammenarbeit mit Akteuren des Stadtteils Hochfeld öffentlich ausgeschriebenen worden. Die potenziell neuen Betreiber – Norbert Knabben und Marc Harreiter – hätten nicht nur mit ihrem „förderkonformen“ Konzept überzeugt, sondern auch durch die privatwirtschaftliche Kooperation (Kanon Veranstaltungsagentur Norbert Knabben/EPS GmbH), ein zehnjähriges Know-How, einschlägige Referenzen sowie finanzielles Eigenengagement. „Kriterien, die – wie die Insolvenz des vorherigen ehrenamtlich agierenden Betreibervereins gezeigt hatte – heute unabdingbare Voraussetzung zur Führung des Kulturbetriebes Alte Feuerwache sind.“ Diese Einschätzung habe auch die Bezirksregierung geteilt.
Mögliche Gewinne
Anders als andere sozio-kulturellen Zentren des Landes verfüge die Alte Feuerwache über keine Basisfinanzierung durch die öffentlichen Hand, weil die einstige Förderung des Umbaus des Hauses aus dem Landesprogramm „Initiative ergreifen“ es vorsieht, dass der Betrieb über den Zeitraum der Zweckbindung „eigenständig wirtschaftlich tragfähig“ geführt werden muss und mögliche Gewinne wieder ins Projekt fließen müssen.
Die Einwerbung von Landes- oder Bundesmitteln für ein privat geführtes Haus sei wünschenswert, wenn man denn wolle, dass die Angebote einem Stadtteil wie Hochfeld, zu Gute kommen. „Dies ist hier der Fall“, so die EG DU.
Da sich um öffentliche Mittel alle Duisburger Kultureinrichtungen und Kulturschaffende bewerben könnten, wirkten sie „nicht wettbewerbsverzerrend, sondern sind von der Kulturpolitik wohl eher wettbewerbsfördernd im Sinne guter Kulturqualität gedacht“, so die EG DU zu einer möglichen Förderung fürs Programm der Alten Feuerwache in Hochfeld durch das Land.
Geld fließt für gute Arbeit
Die Bewerbung der neuen Feuerwachen-Betreiber Norbert Knabben und Marcus Harreiter um eine Konzeptförderung des Kultusministeriums habe wegen einer Frist bis zum 15. Februar 2012 eingereicht werden müssen; da stand die offizielle Zulassung der neuen Träger durch die Bezirksregierung noch aus. Darin sieht die EG DU aber keinen Konflikt, sondern schlüssig: „Die beantragte Förderung ist an das Haus Feuerwache geknüpft. Soll heißen: Gibt es kein OK von der Bezirksregierung zur Projektträgerschaft, kommt auch die Konzeptförderung nicht zum tragen.“
Dass die Immobilie den Betreibern quasi mietfrei zur Verfügung gestellt werde – wobei sämtliche Betriebskosten zu tragen seien – und der Aus- und Weiterbilder EPS mit Fördermitteln am Arbeitsmarkt benachteiligte Jugendliche ausbildet, zeige umso mehr, was die Alte Feuerwache – und damit ihre Betreiber – für den Stadtteil und seine Bewohner leisten müsse.