Duisburg. Bei den Großen Ameisenbären im Zoo Duisburg ist der sechste Nachwuchs in sechs Jahren angekommen. Mit einem Zuchtprogramm versuchen die Zoos dem Aussterben die Art entgegenzuwirken. Der Nachwuchs in Duisburg ist ein Mädchen.

Und noch ein Anwärter auf eine Hauptrolle in einem der nächsten Ice Age-Fortsetzungen. Nachdem vor gut einem Monat ein Tapir-Mädchen im Duisburger Zoo geboren worden war, ist nun eine weitere Bewohnerin auf der Südamerika-Anlage zur Welt gekommen, deren vorsintflutliches Aussehen ihr durchaus einen Platz in einem Trickfilm-Abenteuer sichern könnte: eine kleine Große Ameisenbärin.

Im Gegensatz zum Nachwuchs der Nachbarsfamilie Tapir, der schnell auf den Beinen war und neugierig das Außengehege erkundigte, lässt sich der Babybär mit der langen Schnauze lieber gemütlich in Mutters Fell gekuschelt durch die Gegend tragen. Das gibt Sicherheit in einer fremden Umgebung. Obwohl das Ameisenbär-Mädchen da weit weniger zu befürchten hat als seine wild lebenden Artgenossen. Denn die sind durch illegale Bejagung und die Zerstörung ihres natürlichen Lebensraumes in ihrem Bestand gefährdet. Mit einem Zuchtprogramm versuchen die Zoos dem entgegenzuwirken.

Mahlzeit!

Tierpark gestaltet Schaufenster

Die Königsgalerie bekommt einen neuen Schaufenstergestalter: Der Zoo Duisburg zeigt ab sofort auf einer Länge von zehn Metern im Untergeschoss des Einkaufszentrums eine Ausstellung zur neuen Anlage für die südamerikanischen Brillenbären Pablo und Huanca.

Im Forum ist der Zoo bereits seit mehreren Jahren vertreten. Samstags präsentieren freiwillige Helfer des Tierparks im Einkaufszentrum an der Königstraße so liebliches Getier wie Schlangen, Fauchschaben und die handzahme Kraushaarvogelspinne Liesel, um für einen Besuch am Kaiserberg zu werben.

Zu Ostern konnten die Besucher erstmals die neue Brillenbären-Anlage im Zoo bestaunen. Für das Gehege wurde die alte Kodiakbären-Anlage unter Einbezug angrenzender Flächen auf 1.300 Quadratmeter erweitert.

Dennoch sind Große Ameisenbären im Gegensatz zu ihren kleineren Verwandten in zoologischen Gärten selten anzutreffen. Dass sie sich in der Kaiserberg-Arche wohl fühlen, liegt wahrscheinlich daran, dass man dort eine leckere Futtermischung für sie bereithält, die sie ihre normale Kost vergessen lässt.

Statt Ameisen und Termiten, die sie mit ihrer 60 Zentimeter langen Peitschenzunge aus den Erdbauten rausschlecken, servieren ihnen die Pfleger einen - natürlich nur für Ameisenbären - schmackhaften Brei aus Hackfleisch, Hundekuchen, Obst, Gemüse, Joghurt, Honig, Milch, Wasser, Vitaminen, Mineralstoffen und ein wenig Heilerde. Mahlzeit!

Immer in Übung bleiben

Um die Tiere, die Termitenhügel und Ameisengänge in der Erde mit ihren zehn Zentimeter langen, enterhakenförmigen Krallen aufreißen, nicht aus der Übung kommen zu lassen, verstecken die Pfleger das Futter gerne mal in geeigneten Behältnissen. So müssen sich die Ameisenbären zumindest auch im Zoo hin und wieder anstrengen, um sich den Bauch vollzuschlagen.

So schnell wie in der Natur ist das Futter im Zoo nicht. In freier Wildbahn ist es für die Ameisenbären von Vorteil, nicht nur einen knapp einen Meter langen Kopf zu haben, sondern auch eine pfeilschnelle Zunge. Die flitzt bis zu 160 Mal in der Minute aus dem Maul. Da gibt es selbst für Ameisen kaum eine Chance zu entkommen.