Innenstadt. . Donnerstag nimmt die Duisburger Salzgrotte mitten in der Innenstadt ihren Betrieb auf. Interessenten holten sich schon vorher Zehnerkarten.

„Wie Kurzurlaub am Meer“ – so wirbt die Duisburger Salzgrotte, die am heutigen Donnerstag ihren Betrieb aufnimmt. Draußen ist Baustelle, Lärm, Dreck, drinnen ist aus einer Ex-Disco, vormals Spielhalle und schließlich Friseurbedarfshandel ein erstaunlicher Ort der Ruhe entstanden.

Unter den Füßen knirschen rund 5,5 Tonnen Salzkiesboden. An Decken und Wänden sind 20 Tonnen Salzstein aus dem Himalaya-Gebirge verbaut, in mildes Licht getaucht. Das Gewölbe besteht aus 50 Schichten Salz aus dem Toten Meer, gut einen halben Meter dick ist die strukturierte, weiße Oberfläche. „Halten sie mal ihre Zunge dran“, fordert Carmen Schydlo auf. Danke, lieber nicht. Hier geht es ja auch mehr ums Atmen, darum, in einer 45-minütigen Sitzung, eingekuschelt in eine Decke, flankiert von leiser Musik so viele Mikroelemente einzuatmen wie bei einem zweitägigen Seeaufenthalt. Und dabei einzuschlafen.

Mal was anderes wagen

Die Inhaberin hat sich gemeinsam mit ihrem Mann Eduard zum Salzfachberater ausbilden lassen. Die Urkunden hängen im Eingangsbereich. Daneben werden Feuersalz, Rauchsalz, Rosensalz, Soole-Senf, Soole-Trinkkur, Zahnsalz, Deo, leuchtende Salzkristallsteine und vieles mehr verkauft.

Mit einer aufwändigen Technik liegt die Luftfeuchtigkeit in den beiden Grotten bei 50 bis 60 Prozent, es ist kontinuierlich 20 bis 22 Grad warm. Besonders stolz ist Schydlo auf ihr Gradierwerk. In einem Holzgerüst hängen Schwarzdorn-Zweige, die kontinuierlich mit Sole beträufelt werden. Das Wasser verdunstet, feinste Salzpartikel entstehen. „In ein paar Monaten ist das alles weiß“, erklärt Schydlo. Gradieren bedeute verstärken, in diesem Fall das Salz. Schydlo selbst hatte 20 Jahre eine eigene Praxis als Psychologische Beraterin, dann wurde sie 50 und wollte mal was anderes wagen. Im Fernsehen stieß sie auf die Salzgrotten und dachte sich: „Das wäre klasse für Duisburg“. Ein sechsstelliges Startkapital investierte die Beeckerwertherin in ihr „Kindchen“. Das Interesse in den ersten Tagen ist schon groß. Monika Waschkowitz hat sich jedenfalls schon zwei Zehner-Karten gesichert. „Ich bin Raucherin und finde das angenehm und wohltuend.“ Ausprobiert hatte sie es in umliegenden Städten und im Urlaub, jetzt hat die Duisburgerin eine Grotte gleich in der Nachbarschaft.

Erholung pur

Und für wen genau ist das jetzt geeignet? „Für alle Menschen, die sich erholen wollen, etwas für ihre Gesundheit tun wollen, aber auch rein zum Relaxen“, erklärt die Inhaberin. Für Heilung oder Therapie darf sie nicht werben, will sie auch gar nicht. Grundsätzlich sei ein Besuch allen empfohlen, auch jenen mit Lungen- oder Hauterkrankungen,. Für Kinder gibt es eigene Sitzungstermine. Zweifler lädt sie ein, es einfach mal auszuprobieren, „es ist aber eher ein Frauenphänomen“, weiß die Gründerin.
Die Salzgrotte liegt an der Mercatorstraße 82, Nähe Hauptbahnhof. Preise: ab 8,50 Euro, Zehnerkarte ab 75 Euro. Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-19 Uhr, Sa 10-16 Uhr, So 11-16 Uhr. Infos: www.duisburger-salzgrotte.de, 0203/317 45 993.

Seit Oktober 2011 gibt es schon eine Salzgrotte in der Niederrhein-Therme im Revierpark Mattlerbusch. Eine Sitzung dauert hier 45 Minuten, kostet 4 Euro für Thermengäste, 7 Euro für externe Besucher.

Öffnungszeiten: täglich von 9.45 bis 22 Uhr, Reservierung unter 0203 / 50 00 52 9