Duisburg.

Das weiße Pony „Groggy“ trottet geduldig im Kreis. Umgeben von Kindern folgt es gutmütig den Befehlen, lässt sich Zöpfe flechten und massieren.

Für die Schüler der Christy-Brown-Schule des Landschaftsverbands Rheinland (LVR), einer Förderschule mit Schwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung, ist es stets der Höhepunkt im wöchentlichen Stundenplan, zu ihren Ponys fahren zu können. „Groggy“ und „Banjo“ lassen alle Anwendungen der Hippotherapie, des heilpädagogischen Reitens und der psychomotorischen Förderung, mit sich machen.

Seit mehreren Jahren wird die tierische Therapie mit Pferden für die Schüler der Neumühler Förderschule angeboten. Sie soll sich auf die motorischen, physischen und sozialen Fähigkeiten auswirken. „Die Kombination der Therapie mit den Pferden fördert bei Kindern die Wahrnehmung. Sie können besser dem Unterricht folgen und der soziale Umgang wird trainiert“, erklärt LVR-Schuldezernent Michael Mertens. Die Christy-Brown-Schule ist eine von insgesamt 26 Schulen des LVR, an denen die Therapieform angeboten wird. Die Kultur- und Sozialstiftung der Provinzial Rheinland Versicherung beteiligt sich jährlich mit 40.000 Euro an dem Projekt.

Die Schüler sind mit großer Begeisterung dabei

Dass die Schüler mit großer Begeisterung dabei sind, wird beim Besuch einer Therapiestunde hoch zu Ross deutlich. Stolz führt Justin (10) „Groggy“ durch einen Geschicklichkeitsparcours und muss dabei aufpassen, dass das Pferd keinen der Pylone umwirft. Für Justin ist das Absolvieren des Parcours ein großer Erfolg. Zu Beginn des Pferde-Projekts hatte er große Angst vor dem Pony. „Das ist eine gute Übung, um die Aufmerksamkeit und das Konzentrationsvermögen von Autisten zu fördern“, weiß Susanne Hemmatt, die als Ergotherapeutin die psychomotorische Gruppe des Projekts betreut.

„Wir kuscheln, putzen, füttern und spielen mit dem Pferd“, erzählt sie. Bei ihr wird das Pony zum Spielpartner und Vermittler: „Wenn ich keinen Zugang zu einem Autisten bekomme, dann schafft es das Pferd.“ Das Reiten steht in den anderen Förderbereichen im Vordergrund. „Für die Kinder ist es ein erhabenes Gefühl zu reiten. Es ist wichtig für das Selbstwertgefühl“, weiß Sonderschullehrerin und Reitpädagogin Sina Kopperberg. Selbst Mehrfach- und Schwerstbehinderte können auf den Ponys Erfahrungen machen. „Die Kommunikation der Pferde mit den Kindern beglückt mich stets.“