Duisburg. .

Nach drei bitteren Jahren mit deutlichem Besucherrückgang, geht es in der Niederrhein-Therme nun wieder kräftig bergauf: Um fünf Prozent stieg die Zahl der Besucher im zu Ende gehenden Jahr, freut sich Geschäftsführer Hartmut Lange.

Wie berichtet, gab es einen Einbruch bei den Gästezahlen durch die Wirtschaftskrise. Außerdem habe das Hamborner Rhein-Ruhr-Bad durch Kampfpreise rund 30.000 Besucher dauerhaft abgezogen, berichtet der Manager der Therme. So pilgerten seit 2008 nur noch rund 350.000 Bade- und Saunagäste pro Jahr zum Mattlerbusch. Doch in diesem Jahr hat man 15.000 zurück- oder neu hinzugewinnen können. Und Lange sagt, warum: „Wir haben kräftig investiert und bauen den Service immer weiter aus.“

Investiert wurde in eine neue Heizungsanlage (Fernwärme von der Dinslakener Kläranlage), die allerdings noch nicht läuft. Doch davon bekommen die Kunden nichts mit - die Technik wird ab 2012 im Verborgenen arbeiten.

Als ein wahrer Magnet erweist sich die neue Salzgrotte, die seit kurzem in Betrieb ist: In einem mit Millionen Jahre alten Salzblöcken aus dem Himalaya ausgekleidetem Raum, der zudem durch farbiges LED-Licht stimmungsvoll ausgeleuchtet wird, können zwölf Personen gleichzeitig relaxen. Bei sanften Klängen. Rund 45 Minuten dauert eine solche Einspannungsreise ins Salzgebirge, bei der „viele Besucher dermaßen gut entspannen, dass sie fest einschlafen“, berichtet Lange. Neu im „Angebot“ sind zudem „Klangschalen-Bäder“. Auch die haben ihren Ursprung im Himalaya: Metallene Schalen werden angeschlagen und um den Körper herumgeführt - die Schallwellen lösen Entspannung und Wohlbefinden aus.

„Eine Besucherumfrage hat ergeben“, berichtet der Geschäftsführer, „dass die Menschen ganz besonderen Wert auf Gesundheit legen.“ Den Begriff Wellness mag man indes nicht mehr hören, er habe sich abgenutzt, seit es „Wellness im Supermarkt gibt“. Etwa in Form von Tee oder Cornflakes. Was die Thermen-Gäste erwarten, sind Angebote, die ihnen wirklich helfen, Wehwehchen zu kurieren oder Stress abzubauen. Dazu zählt etwa der Besuch in der Salzgrotte.

Deshalb sollen Veränderungen in der Großanlage des Revierparks auch in erster Linie in diese Richtung gehen. „Wir denken schon über weitere Neuerungen nach, wie Yoga oder Meditation“, so Lange.

Weitere für jeden Gast erkennbare Änderungen gab es in der Ausstattung der Räume. Neues Mobiliar wurde angeschafft, zudem glänzt nun viel Edelstahl in den Türbereichen.

4,6 Mio. Euro Umsatz hat die Niederrhein-Therme in diesem Jahr gemacht, damit können 90 Prozent der Kosten (inkl. Pflege des Revierparks) abgedeckt werden. Der Rest muss aus Kapitalrücklagen (aus den fetten Jahren vor der Wirtschaftskrise) genommen werden. Rund 300.000 Euro investiert Lange in diesem Jahr in die Anlage - ähnliche Summen wurden auch in den Vorjahren für Erweiterungen, Neuerungen und Reparaturen ausgegeben. Den größten Batzen verschlingt die Heizung, zweitgrößter Posten ist die Salzgrotte mit 70.000 Euro.

Das Vorzeigeobjekt

Wenn es eine Freizeiteinrichtung im Duisburger Norden versteht, sich immer wieder neu zu erfinden, dann ist es die Niederrhein-Therme. Permanent steht das Management vor der Frage: Was tun, um die Einrichtung attraktiv zu halten und um neue Kunden hinzu zu gewinnen. Das gelingt mit Themenabenden, aber ganz besonders auch durch immerwährende Veränderungen und Erweiterungen in der Anlage. Aber auch durch ständiges Bemühen, den Service zu verbessern.

Eine Investition, die in erster Linie guten Willen und erst in zweiter Linie Geld kostet, ist der Ausbau der Services: „Dienstleistung wird bei uns groß geschrieben“, stellt Lange heraus. Damit ist es nicht getan: Auch die Sauberkeit muss auf höchstem Niveau sein. „Bei uns sollen sich Familien mit Kindern genauso wohl fühlen wie Senioren.“ Entsprechend wird auch das Programm an den kommenden Festtagen (geschlossen ist nur Heilig Abend und Silvester) sein: Weihnachten gibt es kleine Geschenke und Neujahr einen Sektempfang.