Duisburg. . 1951 eröffnete im Duisburger Zoo das „Haus der Tausend Fische“. Nun bekommen die Bewohner ein neues Dach über dem Kopf. Durch die Modernisierung des Gebäudes soll auch die Haltung von „Sensibelchen“ ermöglicht werden.
Seit Jahrzehnten liegt er in seinem Becken, bewegt sich kaum und lässt die Menschen auf der anderen Seite der Glasscheibe links liegen. Oder rechts, denn manchmal dreht er sich immerhin um. Der Lungenfisch im Aquarium des Duisburger Zoos hat schon vieles mit stoischer Gelassenheit ertragen. Dass nun ein paar Gerüste auf- und abgebaut werden, hin und wieder die Bohrmaschine brüllt und über ihm eine Folie hängt, scheint ihn auch nicht weiter zu interessieren.
„Für die Fische ist es am unproblematischsten“, sagt Volker Grün über die Umbauarbeiten, die gerade am Aquarium stattfinden. Als Kurator des Duisburger Zoos ist er für diesen Bereich zuständig und beobachtet den Fortschritt am „Haus der Tausend Fische“. 1951 wurde das Gebäude unter diesem Namen eröffnet – und das sieht man ihm auch an. Es ist das älteste Haus im Zoo, direkt daneben steht mit der Anlage „Rio Negro“ das modernste. „Funktionstüchtig ist das Aquarium noch“, betont Volker Grün, „aber als großer Zoo haben wir einen anderen Anspruch“.
Umbau ermöglicht Haltung anspruchsvoller Tiere
Bald sollen hier auch „Sensibelchen“, wie Grün sagt, beherbergt werden können. „Nach dem Umbau bekommen wir auch die Möglichkeit, anspruchsvollere Fische halten zu können. Dass wir etwas am Dach verändern, sieht der Besucher auf den ersten Blick nicht. Aber die Änderungen werden sich bemerkbar machen, wenn wir andere Tiere hier haben.“
Im Moment fallen nur die großen Styroporplatten auf, die vor dem Gebäude liegen. Und der hintere Bereich des Aquariums, in dem noch vor zwei Wochen Stumpfkrokodile dösten, ist gesperrt. Die Reptilien sind umgezogen. Man wollte die Handwerker, die jetzt dort arbeiten, wohl nicht unnötig unter Druck setzen. „Sie hätten bestimmt versucht, zuzuschnappen“, erklärt Volker Grün. Eine Boa Constrictor und drei Krokodiltejus können sich, geschützt in ihren Gehegen, mit den Arbeitern arrangieren.
Wenn die Sanierung des Dachs abgeschlossen ist, geht es im Haus weiter: Das ehemalige Haibecken bekommt dann neue Bewohner. Anemonen-, Drücker- und Falterfische sollen hier ein Korallenriff als Wohnlandschaft vorfinden. Die Zoobesucher werden die Arbeiten im Becken durch die Glasscheiben verfolgen können. Und aus der hinteren Ecke wird der Lungenfisch wohl nur einen kurzen Blick herüberwerfen und sich mal wieder über neue Nachbarn wundern.