Duisburg. .
Die Luft für die Mieter der Zechenhäuser in Neumühl wird dünner. Weil die Duisburger Bau- und Verwaltungsgesellschaft (DBV) als Eigentümerin über zu wenig liquide Mittel verfügt, soll der Verkauf von rund 80 Objekten in Neumühl in diesem Jahr über die Bühne gehen. Die DBV plant sowohl Einzelverkäufe als auch Paketlösungen. Das geht aus dem Lagebericht 2011 der Gebag-Tochter hervor, der jetzt gemeinsam mit dem Jahresabschluss 2011 veröffentlicht wurde.
Zwei große Baustellen machen der DBV das Leben schwer. Da ist zum einen ein nach langen Jahren verlorener Steuerprozess, der die DBV 2,9 Millionen Euro Gewerbesteuer kostet. Das Finanzamt Süd hat diese Summe bis September 2012 gestundet, um der DBV etwas Zeit zu verschaffen. Außerdem möchte die Landesbank Baden-Württemberg die letzte Rate des Kredits für das Theater am Marientor in Höhe von knapp zwei Millionen Euro. Nachdem die Mutter Gebag eine Patronatserklärung zur Darlehnssicherung abgegeben hat, hat die Landesbank zugestimmt, die knapp zwei Millionen Euro erst zum Jahresende 2012 zu erhalten. Auch das verschafft Zeit.
Verkauf des Theaters wird schwierig
Nun sollen Verkäufe aus dem Bestand dafür sorgen, dass sowohl die Gewerbesteuer als auch die letzte Kreditrate für das Theater am Marientor bezahlt werden können. Die DBV besitzt 307 Objekte mit 403 Wohn- und Gewerbeeinheiten, 24 Garagen, den Kindergarten an der Rubenstraße in Rheinhausen und das Theater am Marientor.
Natürlich steht an erster Stelle der seit Jahren gewünschte Verkauf des Theaters. Nur die Chancen dafür stehen schlecht. Deshalb lotet die Geschäftsführung auch aus, ob potenzielle Betreiber das Theater bespielen können, um zumindest einen Teil der Kosten herein zu bekommen. Denn auch das geschlossene Theater kostet die DBV pro Jahr rund 200.000 Euro. Ebenfalls loswerden möchte die DBV ihre Anteile an der MSV Duisburg Stadionprojekt GmbH in Höhe von 2,5 Millionen Euro. Schleierhaft ist allerdings bisher, wer diese Anteile gerne übernehmen würde.