Duisburg. Seit Anfang des Jahres ist das Theater am Marientor zugesperrt. Jetzt will der Aufsichtsrat der Eigentümerin, die Gebag-Tochter DBV, erneut alle Alternativen für die Problem-Immobilie sichten und prüfen.

Seit Anfang des Jahres ist das Theater am Marientor zugesperrt. Jetzt will der Aufsichtsrat der Eigentümerin, die Gebag-Tochter DBV, erneut alle Alternativen für die Problem-Immobilie sichten und prüfen.

Gebag- bzw. DBV-Chef Utz Brömmekamp hat dem Gremium am Dienstag zumindest eine mögliche Lösung skizziert. Danach gibt es Kontakte zu einem der größten Unterhaltungsveranstalter Deutschlands, der ein Konzept liefern will, wie sich das Theater mit seinem 1500 Plätzen wieder bespielen lässt. Alle bisherigen Versuche, das Gebäude zu verkaufen, sind bekanntlich gescheitert. Auch ein Betreiber, der die Bühne gegen Pachtzahlungen übernimmt, ist bislang nicht in Sicht.

Stichhaltiges Konzept erforderlich

1995 für „Les Miserables“ gebaut

Das Theater am Marientor („TaM“) wurde 1995 gebaut und diente der Stella AG von Januar 1996 bis November 1999 als Bühne für die Musicalproduktion „Les Misérables“. Die Stadt hatte das Grundstück für den Theaterbau günstig zur Verfügung gestellt. Im Zuge des Konkursverfahrens des Betreibers wurde das Musical im Jahr 1999 eingestellt. Die städtische Gebag kaufte das Theatergebäude daraufhin zurück. Ende 2011 liefen die Mietverträge mit dem Immobilien-Management aus, der überschuldeten Stadt war es untersagt, die Verluste des Theaters weiterhin zu übernehmen. Zuletzt hatten die Betriebskosten von rund 1,7 Mio Euro die Umsatzerlöse um das Vierfache überstiegen.

Das Berliner Unternehmen glaubt, das TaM binnen zwei, drei Jahren mit seinen glänzenden Kontakten und seinem Know-how wieder am Markt etablieren zu können. Pferdefuß: Bis dahin, so heißt, will es aber das unternehmerische Risiko nicht alleine tragen. Die DBV müsste, so heißt es, wohl einige 100 000 Euro im Jahr zuschießen. Rund 200 000 € kostet derzeit im Jahr allerdings auch ein geschlossenes TaM die DBV. Zugleich lasten auf der Gebag-Tochter die letzten zwei Millionen Euro Kredit für den Kauf der damals insolventen Theaters.

Nun soll Brömmekamp dem Aufsichtsrat ein konkretes Konzept der Berliner mit stichhaltigen Kostenrechnungen vorlegen. Gleichzeitig sollen auch die Alternativen Abriss und Verkauf nochmals analysiert werden. Interesse an einem weiteren Betrieb hat auch Duisburg Marketing. Die bräuchte allerdings einen Zuschuss von bis zu einer Mio €. Zuschüsse, die die Stadt mit seinem Spar-Ratsbeschluss ab 2012 eben gestrichen hatte.