Duisburg. . Die Duisburger werden noch das ganze Jahr über mit der tristen Platte am Hauptbahnhof leben müssen. Die geplanten Themeninseln können nicht, wie geplant gebaut werden, weil sie zu teuer werden würden. Grund dafür ist ein Fehler in der Kalkulation. Die Konsequenz: Der Ausbau muss deutlich abgespeckt werden.
Die Chancen, dass nunmehr endlich in diesem Jahr die Arbeiten zur Neugestaltung der trüben Bahnhofsplatte beginnen können, stehen schlecht. Dies bestätigte Ralf Oehmke, Geschäftsführer der Innenstadt-Entwicklungsgesellschaft IDE, auf Nachfrage der NRZ.
Der Grund: Wie berichtet, hat jetzt auch die zweite Ausschreibung für die geplanten Arbeiten auf der Platte nicht das gewünschte Ergebnis gebracht. Immer wieder bekommt die IDE Angebote von Unternehmen, die deutlich über der Summe liegen, die die IDE für dieses Projekt zu zahlen bereit ist.
Mehr Kosten oder weniger Anlagen
Aber jetzt hat die IDE zerknirscht feststellen müssen, dass der Fehler offenbar in der Ausschreibung selber steckte. Wie IDE-Geschäftsführer Oehmke bestätigt, hat sich vermutlich das mit der Ausschreibung beauftragte Planungsbüro in der Kostenkalkulation verrechnet. Konsequenz: Die geplanten so genannten „Themen-Inseln“ auf der Bahnhofsplatte lassen sich nicht für den geforderten Betrag bauen, den die IDE dafür angesetzt hatte.
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Das bedeutet: Der Ausbau der Bahnhofsplatte wird entweder deutlich teurer, was unter dem Eindruck eines 82-Millionen-Euro-Einspar-Volumens der Stadt Duisburg völlig unvorstellbar wäre. Oder aber das Ausbau-Konzept der Platte muss deutlich abgespeckt, sprich die Platte müsste preiswerter und plumper werden. Darüber soll am kommenden Montag, 18. Juni, auf einer Sondersitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung beraten werden.
"Wir brauchen keine weitere Schaumschlägerei"
Unterdessen hat die SPD mit scharfer Kritik auf die erneute Panne reagiert. Im Visier ist vor allem Ralf Oehmke, Chef der Innenstadtentwicklungsgesellschaft: „Seit Jahren wird von dem Geschäftsführer zur Entwicklung der Bahnhofsplatte getäuscht, getrickst und Informationen vorenthalten. Mal werden dem Rat Beschlüsse ohne Finanzierungsgrundlage auf den Tisch gelegt, mal werden Erfolgsmeldungen ohne Substanz über die Medien verbreitet. Wir brauchen keine weitere Schaumschlägerei oder nette Gag-Aktionen. Damit muss jetzt Schluss sein“, so der planungspolitische Sprecher Frank Börner. Der SPD-OB-Kandidat Sören Link fordert einen „seriösen und fundierten“ Neustart der Planungen. Das soll aber die Stadtplanung und nicht die IDE machen.