Duisburg. . Die Mehrheit im Kulturausschuss hat alle Entscheidungen über die Zukunft der kulturellen Einrichtungen verschoben. Am 25. Juni wird über die Opern-Ehe, die Stadtteilbibliotheken sowie den Bücherbus verhandelt. Weitere Sparmaßnahmen könnten auch das Ballett betreffen.
Die Entscheidung über die Zukunft der Kultur in Duisburg wird am 25. Juni getroffen. Die rot-rot-grüne Mehrheit im Kulturausschuss hat gestern alle Entscheidungen auf die Ratssitzung verschoben. Das betrifft nicht nur die Opern-Ehe, bei der es die Möglichkeit gegeben hätte, die Kündigungsfrist des Theatervertrags mit Düsseldorf vom 31. Juli auf den 31. Oktober 2012 zu verlängern. Dieser Antrag wurde ebenso weitergeleitet wie der der FDP, die Schließung der Stadtteilbibliotheken Wanheimerort, Ruhrort, Beeck, Neumühl und Vierlinden sowie die Einstellung des Bücherbusses abzulehnen.
Die FDP hatte ihre Initiative unter anderem damit begründet, dass die fünf Büchereien und der Bus 2011 fast 160.000 Besucher erreicht haben und wichtige Beiträge zur Sprachförderung von Kindern und Jugendlichen leisten. „Ein Aus für fünf Stadtteilbibliotheken und den Bücherbus wäre ein verheerendes Signal für die kulturelle Bildung“, so die FDP.
Befürchtung für das Aus des Balletts in Duisburg
Ihr Sprecher Frank Albrecht setzte sich auch auch dafür ein, bei der Oper nicht weiter zu sparen. Zeichnet sich doch ab, dass zwar der Theatervertrag nicht gekündigt wird, der Oper aber weitere Einsparungen in Millionenhöhe abverlangt werden. Mögen SPD, Grüne und Linke auf der einen Seite und CDU und DWG auf der anderen zwar zu keinem Konsens in Kulturfragen in der Lage sein – „Einsparpotenziale“ sehen alle noch. Albrecht befürchtet das Aus fürs Ballett in Duisburg.
Zu Beginn der Sitzung hatte Kulturdezernent Karl Janssen noch einmal deutlich gemacht, dass Duisburg nach jahrelangem Sparkurs mit seinen Kulturausgaben von 2,67 Prozent am Gesamtetat deutschlandweit ganz unten rangiert. 34 Millionen Euro gibt die Stadt für die Kultur aus, davon sind 11,2 Millionen Personalkosten, 7,6 Millionen werden an die Stadttochter IMD für die Immobilien gezahlt, 11 Millionen gehen an die Oper und 2 Millionen ans Lehmbruck-Museum. Janssen: „Es ist eine Kunst, mit so geringem Etat so viel auf die Beine zu stellen.“