Duisburg. Im Rathaus und bei den städtischen Töchtern kursiert ein Konzept-Papier aus dem Haus des Stadtkonzerns DVV, das die Einsparpotenziale bei einem zentralen Wareneinkauf für alle Verwaltungen und Stadttöchter auf bis zu 30 Mio Euro beziffert.

Ist das der Stein der Weisen für Duisburgs Sparkurs, der in einem Rutsch die Opernehe rettet, die Büchereien ebenso, auch Hallenbäder und Rheinhausen-Halle? Im Rathaus und bei den städtischen Töchtern kursiert ein Konzept-Papier aus dem Haus des Stadtkonzerns DVV, das die Einsparpotenziale bei einem zentralen Wareneinkauf für alle Verwaltungen und Stadttöchter auf bis zu 30 Mio Euro beziffert.

Eine Riesensumme, die der Stadt das Sparen enorm erleichtern würde. Das weckt Begehrlichkeiten, aber auch Widerstände. Schon jetzt heißt es, dass die in dem Papier genannte Summe von 30 Millionen bei einem Gesamteinkaufsvolumen von 300 bis 500 Millionen doch deutlich zu hoch gegriffen scheint. Schnell sank sie auf 20 Mio €. In der Politik wäre man schon mit einem einstelligen Millionenbetrag zufrieden.

Zentraler Einkauf: Damit ist doch Duisburgs Stadtverwaltung schon einmal ziemlich gescheitert, so dass zur Jahreswende sogar die Auflösung des zentralen, erst 2008 gegründeten Einkaufs ESD erwogen wurde. Er hatte weder die Kostenersparnisse gebracht, noch funktionierte der Laden intern. Für Negativ-Schlagzeilen sorgten überdies üppige private Kreditkartenabrechnungen, die der ehemaligen ESD-Leiterin zur Last gelegt werden.

Verweis auf hauseigene DVV-Gesellschaft

Nun ein neuer Anlauf, nur ein paar Nummern größer? Das Konzeptpapier, das DVV-Vorstand Hermann Janning auch persönlich in internen Spitzen-Runden vorstellte, skizziert einen professionellen zentralen Einkauf, der neben der Stadtverwaltung eben auch große Stadttöchter wie die Stadtwerke, die Wirtschaftsbetriebe, den städtischen Immobilienbetrieb IMD, die Gebag und auch Duisburg-Sport mit einbezieht.

Offiziell will sich zurzeit niemand so recht zu dem Konzept positionieren, das die Firma Brainnet für die DVV erarbeitet. Bei der DVV verweist man auf die wirtschaftliche Effizienz der hauseigenen Admito GmbH, die für den DVV-Konzern den gemeinsamen Einkauf steuert.

Die DVV würde sich als mögliche zentrale Einkaufsinstanz anbieten, die nach dem Prinzip der Warengruppen organisiert werden könnte. Es müsse aber nicht die DVV sein, heißt es beschwichtigend. Denn man kann sich denken, dass es auch misstrauische Blicke gibt. Ungern will sich die eine Stadtschwester von der anderen sagen lassen, wo es im Materialschrank langgeht. Wie schon beim ESD wird zudem Skepsis gegenüber einem zentralen Einkauf laut. „Da will jeder seinen eigenen Kugelschreiber“, heißt es.

Misstrauische Blicke

Andererseits: Muss jede Stadttochter ihren eigenen Einkauf haben? Denkbar ist, Büromaterial in der kostengünstigen Großbestellung zu kaufen, nicht nur fürs Rathaus, sondern auch für die Wirtschaftsbetriebe. Dort wiederum sitzt vielleicht das Know-How nicht nur für den Beseneinkauf, sondern auch für den Fuhrpark.