Duisburg.
Sie ist eine faszinierende Welt, die man mit bloßem Auge nicht sehen kann: die Nanowelt.
Sie ist zu winzig für die menschliche Vorstellungskraft und beantwortet Fragen wie: „Warum kann Gold rot sein?“ Nun haben Schüler der Klassen 10 bis 13 die Möglichkeit, dieses spannende Feld zu erforschen, ab sofort läuft der zweite „DU.MINT“-Wettbewerb, nun mit dem Motto: „Ich sehe was, was Du nicht siehst und das ist Nano“.
Bis zu 900 Euro Preisgeld
Dieser ist im Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (Mint) angesiedelt. In einer Qualifikationsrunde müssen die Teilnehmer in Kleingruppen zehn Fragen beantworten und eine vermeintlich dumme Frage in einer Collage visualisieren – etwa: Was hat ein Schmetterling mit Nano zu tun? In der Finalrunde erforschen die Schülerteams dann ihr Thema im Nano-Schülerlabor der Universität Duisburg-Essen. Den besten Teams winken bis zu 900 Euro Preisgeld.
„Die Nanotechnologie interessiert mich sehr stark und die Möglichkeit, im Labor an einem Rasterkraftmikroskop oder Elektronenmikroskop zu arbeiten, ist attraktiv“, sagt Teilnehmer Julian Hoffmeister, Schüler des Gymnasiums Rheinkamp Europaschule Moers. Diese modernen Hightech-Geräte werden auch in der regulären Forschung verwendet und kosten bis zu 90 000 Euro.
Künstlerischer Anspruch
Für die Veranstalter vom zdi-Zentrums DU.MINT Duisburg Niederrhein, einem Netzwerk aus Wirtschaft, Schulen und der Universität, bedeutet der Wettbewerb aber einen anderen Gewinn: Eine Förderung der MINT-Fächer sei zugleich eine Unterstützung der Wirtschaft, die über Fachkräftemangel im naturwissenschaftlichen Bereich klage, sagt Ralf Meurer, Chef der Wirtschaftsförderung. Dem soll jetzt entgegengewirkt werden, indem man die Neugier der Schüler weckt und fördert.
Allerdings gibt es auch einen künstlerischen Anspruch, schließlich sollen eine Collage und fürs Finale ein Forschungsplakat erarbeitet werden. So gehören neben Forschern und Unternehmern auch Künstler zur Jury – auch die Bevölkerung kann per Internet abstimmen. Wissenschaft und Kunst, das ist für Dr. Andreas Reichert kein Widerspruch: „Wissenschaft ohne Kreativität geht gar nicht.“ Diese sei bei Jugendlichen aber reichlich vorhanden, wie durchweg positive Erfahrungen mit dem Nano-Labor zeigten. Schüler in dem Alter hätten immer einen Drang zu forschen und wenn sie sich durch DU.MINT für einen entsprechenden Studiengang oder Beruf entscheiden, wäre das ein Erfolg.