Essen. Das „MINT“-Netzwerk Essener Schulen ist ein Zusammenschluss von 30 Schulen, die besonderen Wert auf die Fächer Mathe, Informatik, Naturwissenschaft und Technik legen. Einmal im Jahr kommen sie zusammen. Der Essener Softwarehersteller GFOS verlieh erstmals seinen „Innovations-Award“ für Schulen.
Wie sehr die Informationstechnologie unseren Alltag bestimmt, zeigt sich an unserer Sprache. Fragen Sie mal einen jungen Menschen, was „liken“ ist. In seiner Erklärung wird mit ziemlicher Sicherheit das Wort „Facebook“ vorkommen. Das Wort „Netzwerk“ beschrieb noch vor wenigen Jahren den Sachverhalt, dass mehrere Computer miteinander - nunja: vernetzt sind. Heute: ist ein „Netzwerk“ so gut wie fast alles: Freunde, Nachbarn, Kollegen.
Das „MINT“-Netzwerk Essener Schulen ist ein Zusammenschluss jener Bildungshäuser, die besonderen Wert auf die Fächer Mathe, Informatik, Naturwissenschaft und Technik legen. Mehr als 30 Schulen haben sich zusammengeschlossen. Einmal im Jahr kommen sie zusammen. So wie am Freitag in der FOM-Hochschule im Bamler-Gewerbepark: Der Essener Softwarehersteller GFOS verlieh erstmals seinen „Innovations-Award“ für Schulen.
Leidenschaft für Technik
GFOS hat 150 Mitarbeiter und seinen Sitz in Bergeborbeck. Die Firma rühmt sich, renommierte Zeiterfassungs-Software herzustellen; die Kunden sind namhaft, Fielmann und Dr. Oetker zum Beispiel. GFOS-Geschäftsführer Burkhard Röhrig erklärte vor rund 500 Gästen, dass seine Firma den „Innovations-Award“ nicht aus reiner Nächstenliebe stiftet: „Der Hintergrund ist ernst. Wir suchen ständig Mitarbeiter mit Begeisterung für Technik. Innovationen fallen nicht vom Himmel.“
Die GFOS kooperiert mit Schulen und sogar Kindergärten; dieses „Netzwerk“ soll auch dazu dienen, jene zu finden und früh zu fördern, die ihre Leidenschaft eventuell mal in den Dienst des Unternehmens stellen könnten.
Hausinterne Software-Expertin
Resul Keskin zum Beispiel. Der 18-Jährige besucht den zwölften Jahrgang des Nordost-Gymnasiums (Nordviertel). „Schon mit elf oder zwölf habe ich Computerspiele weiterentwickelt“, erzählt der Schüler; der Bestseller „Grand Theft Auto“ zum Beispiel lud seine Spieler früher förmlich dazu ein, neue Funktionen dazuzuerfinden. Resul Keskin und Bishal Dahal (19) holten den ersten Preis beim „Innovations-Award“ mit einer Java-basierten zur automatischen Stundenplanung für Qualifikationskurse an Schulen oder Unis.
Der „Award“ soll eine Neuauflage erleben, hieß es gestern; künftig soll eine hausinterne Software-Expertin den Schülern beim Lösen der Aufgaben noch stärker zur Seite stehen.
Beim jährlichen Zusammentreffen der Schulen des “MINT“-Netzwerks präsentierten einige Schulen ihre aktuellen Technik-Projekte: das Mädchengymnasium Borbeck, die Goldschmidt-Realschule, das Nixdorf-Berufskolleg, die Gesamtschule Bockmühle - um nur einige zu nennen. Und auch sonst ist das „MINT“-Netzwerk reichlich aktiv: Erst in der kommenden Woche werden zum Beispiel Einstein-Realschüler in Rellinghausen wieder den Nachbarkindern der Ardey-Grundschule beibringen, wie man Brückenmodelle baut.