Duell der Chancenlosen bei der OB-Wahl in Duisburg
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Duisburg. . Sie sitzen sonst eher selten auf dem Podium der großen Kandidatenrunden: die parteilosen Bewerber für die OB-Wahl am 17. Juni. Beim Bürgertreff in Rheinhausen stellten sich die Einzelkandidaten den Fragen der Bürger.
Am Anfang stand eine Frage. Versammeln sich mehr Bürger oder mehr OB-Kandidaten im Rheinhauser Vereinsheim "Bürger für Bürger"? Das Ergebnis: rund 20 zu, sagen wir mal 7,5. Tauchte der parteilose Kandidat Rudolf Kley doch erst gut 90 Minuten nach Beginn der von Rolf Karling (selbst Kandidat, „Bürger für Bürger“-Chef und Ketchup-Spritzer) organisierten Präsentation der Oberbürgermeister-Anwärter auf. Insgesamt hatten sieben der 13 Antretenden den Weg an die Brahmsstraße gefunden.
Pro-NRW-Mann kam nicht
Es ist "das Treffen der Chancenlosen", sollte Organisator Karling zur Einführung sagen. Vorher erzählte er noch, dass er den seiner Meinung nach in den Medien bewusst ignorierten Pro-NRW-Mann Jörg Uckermann eingeladen hatte. Der dann nicht kam, ebenso wie Benno Lensdorf (CDU), Sören Link (SPD) und Ingrid Fitzek (Grüne), die bereits im Vorfeld mehr oder weniger kurzfristig abgesagt hatten.
Die Chancenlosen äußerten sich dann zu den Fragen der Bürger. Barbara Laakmann (Die Linke), Frank Koglin, Harald Lenders, Michael Rubinstein, Richard Wittsiepe, Ahmet Peter Siegel und Rolf Karling (alle parteilos) diskutierten unter anderem über den Zustrom von Bulgaren und Rumänen in Hochfeld, die Dauerpanne Stahlkubus auf der Küppersmühle und die Verschuldung.
47 Cent pro Bürger und Tag
Die einzusparende Summe von 82 Millionen Euro würde laut Frank Koglin bei 47 Cent pro Duisburger Bürger und Tag liegen. Eine Summe, die sich von Firmen und betuchten Menschen, die Patenschaften übernähmen, doch beibringen ließe. Kommentieren mochte das so recht niemand, obwohl ein Gast konstatierte: „Immerhin ist es einmal ein Vorschlag.“
Wie sie es denn schaffen könne, endlich ihre Musikveranstaltung genehmigt zu bekommen, fragte ein Gast. Sie habe alle Unterlagen zusammen und würde nichts von der Stadt hören. „Sie brauchen Hilfe, ich helfe ihnen“, flötete Ahmet Peter Siegel. Er will jetzt mit der Frau die Ämter abgehen, um die gewünschte Genehmigung zu bekommen.
„Klar, dass wir alle etwas von unserem OB-Gehalt abgeben würden“, beantwortete Michael Rubinstein eine weitere Frage. Wie solle man diese auch sonst beantworten? Eine Stiftung könne man gründen, unter anderem Gelder dort einbezahlen, die durch Nebentätigkeiten wie Aufsichtsratsposten verdient werden würden. Zuviel würde Ahmet Peter Siegel aber nicht für die Allgemeinheit abgeben, schließlich fahre er ein großes Auto und müsse täglich vom niederrheinischen Weeze aus anreisen.
"Zu viele unabhängige Kandidaten"
Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Nur eines noch: Aufgeben will keiner der Anwesenden, um, wie es ein Zuschauer formulierte, einen gemeinsamen Kandidaten ins Rennen zu schicken, der gegen die etablierten Kräfte Lensdorf und Link bestehen könne.
!So sind es zu viele unabhängige Kandidaten, die sich gegenseitig die Stimmen wegnehmen." Dieser Zug, einen gemeinsamen Kandidaten zu finden, sei lange abgefahren, sagt Harald Lenders. Er habe die erforderlichen Unterschriften gesammelt und jede Menge Arbeit in die Kandidatur gesteckt. "Jetzt für jemand anderes aufgeben, das sehe ich nicht ein."
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