Duisburg.

Turbo-Verdichter made in Hochfeld sind Bestseller in der ganzen Welt. Und der Standort Duisburg (früher Demag) wird kontinuierlich weiter ausgebaut. Gestern wurde ein neues Logistikzentrum eingeweiht, eine Elf-Millionen-Investition. Stargast der Einweihung: die noch immer strahlende Wahlsiegerin von Sonntag, NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.

Vor vier Jahren erst hatte Siemens mehr als 100 Mio Euro in ein gigantisches Testzentrum investiert, und großformatig ist auch der jüngste Neubau: 82 Meter lang, 54 Meter breit und 15 Meter hoch, versehen mit allerneuester Energiespartechnik. 220 Mitarbeiter werden dort einziehen und sind für alle Logistikvorgänge von Wareneingang bis Versand zuständig. Hochregale und automatisierte Lagersysteme sollen für Tempo und Effizienz sorgen, die Kundennähe verbessern. Betriebsleiter Dr. Axel Hoynacki: „Ein klares Bekenntnis von Siemens zu diesem Standort“.

Standort dürfe sich nicht nur auf Tradition berufen

„Siemens und Nordrhein-Westfalen leben in einer guten Symbiose“, versicherte denn auch Dr. Michael Süß, im Siemens-Vorstand zuständig für den Sektor „Energy“: „Das ist der Grund, warum wir hier immer wieder investieren.“ Acht Prozent des Umsatzes entfielen auf den deutschen Markt, der Löwenanteil auf den Export. Daher dürfe ein Standort in Deutschland sich nicht nur auf Tradition berufen: „Wir sind wettbewerbsfähig, wenn wir uns jeden Tag neu erfinden.“

An die NRW-Ministerpräsidentin appellierte Süß, im Zuge der Energiewende sich für Planungssicherheit einzusetzen, die die Unternehmen dringend bräuchten. Und sich des Nachwuchsmangels anzunehmen, der vor allem in den technischen Disziplinen drohe.

Lebhafter Applaus

Das sagte eine sichtlich gut aufgelegte Hannelore Kraft auch zu, nicht ohne den Unternehmen selbst eine Mahnung ins Stammbuch zu schreiben. Sie müssten durch Verzicht auf befristete Arbeitsverhältnissen jungen Menschen die Sicherheit verschaffen, die es erlaube, genau die Kinder in die Welt zu setzen, die künftig Ingenieure bei Siemens werden sollen. Lebhafter Applaus der rund 1000 Siemensmitarbeiter in der neuen Halle war ihr sicher.

„Für uns ist Industrie die Zukunft“: Ihr klares Bekenntnis zum Industriestandort NRW verband Kraft mit der Forderung nach einem „Masterplan“ für die Energiewende, der nötig sei für die Sicherheit von Energieversorgung und Unternehmen: „Wir brauchen Planungssicherheit, klare Strukturen. Da haben Sie uns an Ihrer Seite“, versprach sie Siemens-Führung und -Belegschaft: „Wir können keine Arbeitsplätze schaffen, aber wir können dafür sorgen, dass Sie sie schaffen.“ Und verband das gleich noch mit dem Appell, die Ausbildungsanstrengungen zu verstärken.