Großenbaum. .

Im letzten Monat feierte it motive Zehnjähriges - drei Tage lang mit allen Mitarbeitern und ihren Partnern. Denn das hoch qualifizierte Personal, Informatiker, Ingenieure und Betriebswirtschaftler, ist das Kapital, mit dem der Betrieb punkten kann.

In dem funktionalen Gebäude, Zum Walkmüller 10 bis 12, ist es erstaunlich still. Niemand steht draußen vor der Tür und qualmt, auch auf den Gängen ist kein Mitarbeiter zu sehen. Die Angestellten sitzen konzentriert vor ihren Bildschirmen, etliche sind draussen beim Kunden oder arbeiten zu Hause vom Home Office aus.

Geld verdient it motive mit passgenauen Software-Programmen für Firmen. Diese werden im Rechnungswesen, in der Finanzbuchhaltung, im Bereich Logistik, Instandhaltung oder eSales eingesetzt. Neben der maßgeschneiderten Entwicklung begleiten die IT-Fachleute die Einführung des Systems vor Ort, in der Firma des Kunden.

Für und zusammen mit den Hüttenwerken Krupp-Mannesmann (HKM) hat das Un­ternehmen zum Beispiel ein Instandhaltungs-Cockpit für das R/3-System entwickelt. Damit kann die Instandhaltung wesentlich vereinfacht werden, was Zeit und Geld spart. Wenn ein Kunde Produkte wie zum Beispiel eine aus zig verschiedenen Komponenten zusammengesetzte Hy­draulikpresse im Internet kaufen will, steckt hinter der maßgeschneiderten Software wahrscheinlich it motive.

Ursprünglich in Ratingen gesucht

Mit drei Leuten, allesamt vertraut mit IT-Projekten im Systemhaus des ehemaligen Mannesmann-Konzerns, fing es 2001 an. Fünf Jahre später waren bereits 120 Mitarbeiter beschäftigt. „Wenn Vodafone Mannesmann nicht übernommen hätte, gäbe es uns nicht“, sagt Horst-Dieter Deelmann, Mann der ersten Stunde und zusammen mit Matthias Heming und Christoph Klose im Vorstand.

Den Zeitpunkt der Umstrukturierung haben die drei genutzt, den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen. Businessplan, Gespräche mit potenziellen Kunden, Suche nach einem Unternehmensstandort - das Ganze zogen die Unternehmensgründer innerhalb von vier Monaten durch. Mit Erfolg. „Als uns in der ersten Woche unserer Selbstständigkeit ein Großprojekt wegbrach, wurden wir allerdings ziemlich nervös“, erinnert sich Deelmann.

Mittlerweile arbeitet it motive für Großunternehmen aus der Stahl-, Automobil- oder Telekommunikationsbranche, etwa HKM, Siemens, Daimler, Rexroth, Thyssen-Krupp, Klöckner oder Vodafone. „Wir haben noch keinen Kunden verloren, sondern wachsen kontinuierlich“, sagt er stolz.

Dass die IT-Spezialisten in Großenbaum gelandet sind, ist Zufall. „Ursprünglich haben wir Büros in Ratingen-Tiefenbroich gesucht. Dort gab’s damals schon einige IT-Firmen“. Die Duisburger Gesellschaft für Wirtschaftsförderung hat den Unternehmensgründern schließlich einen Kontakt und die passende Immobilie vermittelt. Nicht zuletzt reizten auch Förderprogramme, die es für Neuansiedlungen in Duisburg gab.

Zwischendurch hat der mit einem Innovationspreis ausgezeichnete Betrieb mit einem Umzug zum Innenhafen geliebäugelt, sich dann aber doch in Großenbaum vergrößert. „Wir fühlen uns wohl hier. Man kann in Ruhe arbeiten und die Verkehrsanbindung stimmt, egal ob zum Düsseldorfer Flughafen, zur Autobahn oder zur S-Bahn.“

„Wir stehen auf solider Basis“, so Deelmann. Selbst die Wirtschaftskrise haben die Großenbaumer schadlos überstanden. Ein Prinzip lautet: eine schlanke Gesellschaft mit kleiner Administration, Mitarbeiterpflege, Förderung von Aus- und Weiterbildung.

Inzwischen arbeitet das Un­ternehmen von drei Standorten aus. Neben Duisburg noch in Stuttgart - „um näher am Kunden zu sein“ - und in Dortmund - „weil etliche unserer Mitarbeiter aus dem Westfälischen oder dem Münsterland kommen.

Zur Zeit überlegt die Geschäftsführung, zusätzlich ei­ne weitere Filiale im Norden der Republik oder in den neuen Bundesländern zu eröffnen. „Da steckt noch eine Menge Potenzial drin“, ist sich Deelmann sicher.