Duisburg. Der DGB hat die OB-Kandidaten zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Aber nicht alle. Das stört einen der Einzelbewerber, der gar von undemokratischem Verhalten und Täuschung spricht. Der Veranstalter argumentiert pragmatisch: 13 Kandidaten seien zu viel für eine richtige Diskussion.
Nach der Landtagswahl geht es für die Duisburger nahtlos weiter in den nächsten Wahlkampf. Denn am 17. Juni muss schließlich der Nachfolger des abgewählten OB Adolf Sauerland gefunden werden. 13 Bewerber haben sich aufstellen lassen und kämpfen um den Chefsessel im Rathaus am Burgplatz.
Und damit die Duisburger Wähler wissen, was die einzelnen Kandidaten in punkto Beschäftigung und Arbeitspolitik sowie Sozialpolitik und Soziale Gerechtigkeit zu bieten haben, hat der DGB Niederrhein diese am kommenden Dienstag, 15. Mai, zu einer Podiumsdiskussion gebeten. Aber nicht alle. Das brüskiert vor allem Ahmet Siegel, der als Einzelkandidat und ohne Rückendeckung einer Partei antritt.
13 Kandidaten seien zu viel für ein Podium
Der gebürtige Wedauer, der in Weeze lebt und politisch als Fluglärmgegner bei der Initiative „Stopp Laarbruch“ aktiv war, sieht darin gar ein undemokratisches Verhalten. „Der DGB lädt die Kandidaten zu einer Diskussionsrunde ein, und dann sind es gar nicht alle Kandidaten“, empfindet Siegel dies als gewisse „Täuschung des Wählers.“ Auch hätte er sich ein ausgewogenes Podium gewünscht, sprich ein ausgewogenes Verhältnis von Partei- und unabhängigen Kandidaten.
Der Duisburger DGB-Chef Rainer Bischoff, der übrigens Sonntag für die SPD in den neuen Landtag einziehen will, und Gastgeber der Diskussionsrunde ist, sieht dies weitaus pragmatischer. „Eine Podiumsdiskussion mit mehr als zehn Teilnehmern ist viel zu groß“, sagt Bischoff. „Deshalb mussten wir uns als Veranstalter überlegen, welche Kandidaten auf dem Podium sitzen. Und wir haben uns für die der im Rat sitzenden Parteien und der beiden Bürger-Initiativen entschieden, die wir auch im Abwahlverfahren unterstützt haben“, erklärt Bischoff. Von „Auslese“ will er aber nicht sprechen.
Zuhörer müssen sich anmelden
Den übrigen Einzelbewerbern, die sich beim DGB gemeldet hätten, habe man aber angeboten, sich aus dem Publikum heraus an der Diskussion zu beteiligen. Für Siegel zwar nicht der Königsweg, dennoch will er bei der Diskussionsrunde am Dienstag auch von der Zuhörerbank aus dabei sein. Was sich Siegel darüber hinaus vorstellen kann: „Eine eigene Podiumsdiskussion aller unabhängigen Kandidaten.“ Wie der 49-Jährige sich darüber hinaus den Duisburger Wählern präsentieren will, ist noch offen.
Wer die Diskussion im DGB-Haus am Dienstag, 18 bis 20 Uhr, verfolgen will, sollte sich sputen. Da der Platz begrenzt ist, müssen sich Zuhörer anmelden. 100 Plätze seien bereits vergeben, „aber wir werden auch noch Sitzgelegenheiten wie Bänke dazu stellen, damit noch mehr Leute zuhören können“, so der Duisburger DGB-Chef Bischoff. (mawo/we)