Duisburg.

Für die Duisburger Philharmoniker hat die estnische Dirigentin Anu Tali eine besondere Bedeutung: Sie war die erste Frau, die je das Orchester dirigiert hat.

Nach ihrem erfolgreichen Debüt im März 2008 wurde Anu Tali für das 9. Philharmonische Konzert am Mittwoch, 25., und Donnerstag 26. April um 20 Uhr erneut ans Pult der Philharmoniker eingeladen.

Obwohl Anu Tali mittlerweile regelmäßig in den Musik-Metropolen der Welt gastiert, fühlt sie sich noch immer eng mit der estnischen Landschaft und Kultur verbunden. „Ich bin ein Landtyp. Ich liebe die Geräusche der Natur und hänge schon fast von ihnen ab: das Meer und die tiefe Stille des Waldes, die nie eine Generalpause ist, sondern immer Informationen und Musik in sich trägt.“

Öffentliche Probe

Wieder bringt sie ein Werk ihres Landsmannes Erkki-Sven Tüür mit. Er fühlt sich nach eigenem Bekunden mehr von Frank Zappa und Genesis beeinflusst als von den Heroen der abendländischen Musikgeschichte. Sein ausgreifendes, ungemein suggestives Streicherstück „Passion“ bereitet den Boden für eines der populärsten Werke der nordischen Musik: Edvard Griegs Klavierkonzert a-Moll. Solist ist der junge tschechische Pianist Lukáš Vondrácek, der von Vladimir Ashkenazy gefördert wurde und 2009 beim bedeutenden Van-Cliburn-Wettbewerb im texanischen Fort Worth erfolgreich war.

Nach diesen ganz auf Klangfarbe, Virtuosität und weiten orchestralen Faltenwurf gerichteten Werken kehrt Anu Tali am Ende mit Mozarts „Jupiter-Sinfonie“ zur glasklaren Formensprache der Wiener Klassik zurück.

Die Karten kosten zwischen 9 und 36 Euro, ermäßigt 5 und 18,50 Euro. Die öffentliche Probe findet am Dienstag, 24. April, um 12 Uhr in der Philharmonie Mercatorhalle statt. Der Eintritt ist kostenfrei.