Duisburg. .
Die letzten Konzerte mit Generalmusikdirektor Jonathan Darlington waren restlos ausverkauft, und wer eine Eintrittskarte erworben hatte, konnte sich glücklich schätzen. Für Darlington-Fans, die sein Konzert im März 2011 verpasst haben, gibt es jetzt einen kleinen Trost. In der Reihe „Living Concert Series“ ist ein Mitschnitt des 2. Klavierkonzertes von Johannes Brahms mit Pianistin Anna Malikova als CD erschienen.
Verglichen mit anderen Aufnahmen, überraschen die langsamen Tempi, die von Jonathan Darlington und Anna Malikova gewählt werden. Besonders das eröffnende Allegro non troppo setzt sich mit seiner Spieldauer deutlich ab. Bei den Duisburger Philharmonikern dauert dieser Satz gut drei Minuten länger als bei Karl Böhms Einspielung aus dem Jahr 1939 mit der Staatskapelle Dresden und Wilhelm Backhaus. Hörbar wird das besonders in den Solo-Passagen Anna Malikovas, die diese immer mit nachdenklichen Verzögerungen gestaltet.
Erstklassige Klangqualität
Dabei gelingt ihr aber das Kunststück, dass die Spannung nicht verloren geht, sondern ihr Musizieren sehr spontan und intuitiv wirkt. Auch die Virtuosität des Werkes entwickelt sich bei ihr ganz natürlich. Mit großen und von den Streichern dominierten Klängen spielen die Philharmoniker unter Darlington das Brahms-Konzert. Sehr schön gelingt das Cello-Solo am Beginn des dritten Satzes, das finale Allegretto grazioso wird flink und beschwingt musiziert.
Auch die Klangqualität ist erstklassig, vergleichbar mit der Aufnahme des Violinen-Konzertes von Peter Tschaikowsky mit Susanna Yoko Henkel, für die das Orchester mit einem Echo ausgezeichnet wurde. Dem Aufnahmetechniker Ralf Kolbinger und dem für Mischung, Schnitt und Produktion verantwortlichen Ralf Koschnicke gelingt es, die Konzertatmosphäre einzufangen, so dass man das Gefühl hat, hautnah dabei zu sein.