Duisburger Schienenwerker kämpfen um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze
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Duisburg. . Das seit 1894 bestehende Schienenwerk in Duisburg soll Ende des Jahres geschlossen werden. Mindestens 350 Mitarbeiter würden dann ihren Job verlieren. Doch die Angestellten wollen um ihre Arbeitsplätze kämpfen. Unterstützt werden sie dabei von den Linken.
Fehlt eigentlich nur noch Oskar Lafontaine: Klaus Ernst, Parteichef der Linken, war schon da, und gestern war es an Gregor Gysi, Fraktionsvorsitzender der Linken im Bundestag, der von der Werksschließung bedrohten Belegschaft von TSTG Schienentechnik in Bruckhausen seine Unterstützung zuzusichern.
Ende des Jahres soll, wie berichtet, das seit 1894 bestehende Schienenwerk geschlossen werden, mindestens 350 Mitarbeiter wären betroffen. So hat’s die Chefetage des österreichischen „Mutter“-Konzerns Voest-Alpine beschlossen, der die Schienenfertigung 1998 von Thyssen übernommen hatte.
Nicht erst Gysi, sondern vor ihm schon Arbeitnehmervertretung und IG Metall rügten wegen des Zusammenhangs mit einem aufgeflogenen Schienenkartell einen klaren Fall von Management-Fehlern, unter denen jetzt die Beschäftigten zu leiden hätten.
"Die Stimmung ist angespannt"
Gestern verlas der eloquente Ober-Linke vor mehr als 200 TSTG-Mitarbeitern einen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel, in der er nicht nur die Unternehmensleitung kritisierte, sondern auch feststellte, dass es dem Schienenwerk nicht an Aufträgen mangele, dass der Staat als Eigentümer von Hauptschienenabnehmer Deutsche Bahn in der Verantwortung stehe und dass man aus Gründen der Versorgungsicherheit die letzte Schienenproduktion des Landes sichern müsse: „Ein Schienenwerk braucht Deutschland.“
Demonstration bei TKS
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„Die Kollegen wollen hier weiter machen“, beschrieb Betriebsratsvorsitzender Heinz-Georg Mesaros die Entschlossenheit, die Schließung nicht einfach hinzunehmen: „Die Stimmung ist angespannt.“
Die Produktion läuft trotz der kämpferischen Stimmung der Schienenwerker ungestört weiter, aber auch das kann in einem Arbeitskampf das probate Mittel sein, meint Mesaros. Es gehe auch um das klare Signal an den Hauptkunden Deutsche Bahn: „Wir sind just in time lieferfähig in 1-A-Qualität.“ Ob man auf so einen Lieferanten verzichten kann, wäre immerhin wert, seriös erwogen zu werden.
Am 17. April will die Belegschaft in der Marxloher Kreuzkirche öffentlich über die Lage des Werkes informieren.
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