Duisburg. .
Unter den rund 480 Mitarbeitern des Schienenwerks in Duisburg-Bruckhausen geht die Sorge um. Weil Aufträge des Hauptkunden Deutsche Bahn von heute auf morgen weggebrochen sind, stehen bis zu 100 Arbeitsplätze auf der Kippe.
Unter den rund 480 Mitarbeitern des Schienenwerks der TSTG Schienentechnik in Bruckhausen geht die Sorge um, die Sorge um bis zu 100 Arbeitsplätze. Grund ist nach Angaben der Gewerkschaft IG Metall das Verhalten der Deutschen Bahn AG, des Hauptkunden des Marktführers unter den Schienenproduzenten in Deutschland. Bahnaufträge seien „aus bis heute völlig unerklärlichen Gründe“ und „von heute auf morgen“ weggebrochen, der TSTG fehlten nun Aufträge von 60.000 Tonnen in diesem Jahr. 300.000 Tonnen seien zuletzt in Bruckhausen produziert worden.
Auf den massiven Einbruch der Produktion und mit Verweis auf die schwindende Wirtschaftlichkeit am Standort Bruckhausen habe die Geschäftsführung der Voest-Alpine-Tochter betriebsbedingte Kündigungen „eindeutig nicht mehr ausgeschlossen“, erklärte Jürgen Dzudzek, 1. Bevollmächtigter der Duisburger IG Metall: „Das ist ein Novum in der Stahlindustrie. Damit ist eine rote Linie überschritten.“
Gewerkschaft will sich gegen Kündigungen wehren
Die Gewerkschaft werde sich – wenn erforderlich – nicht sträuben gegen einen Personalabbau durch in der Belegschaft durchaus erwünschte Altersteilzeit, sich aber gegen Kündigungen massiv zur Wehr setzen: „Da müssen wir reagieren.“
Das Tochterunternehmen des österreichischen Stahlkonzerns wird vom Nachbarn Arcelor-Mittal mit einem großen Teil der benötigten „Knüppel“, dem stählernen Vormaterial für die Schienen versorgt. Arcelor-Mittal wiederum bekommt von einem weiteren Nachbarn, Thyssen-Krupp Steel, das Roheisen für die Stahlproduktion. Über beide Lieferbeziehungen gibt es langfristige Verträge. In das Schienenwerk war erst vor wenigen Jahren für die Produktion moderner 120-Meter-Schienen kräftig investiert worden.