Duisburg. . In Duisburg sind die Daten für den “Zensus“ fast vollständig erhoben worden. Nach dem 30. April müssen alle Unterlagen ordnungsgemäß vernichtet werden. Auch die für den „Zensus“ unabhängig vom städtischen Computernetzwerk eingerichtete EDV kann wieder abgebaut werden.

Die Datenerhebungen für den „Zensus“ sind in Duisburg nahezu abgeschlossen. „Am 30. April ist offiziell Schluss“, so der Leiter des Amtes für Wahlen, Statistik und Europaangelegenheiten, Burkhard Beyersdorff.

Anschließend müssen alle Unterlagen ordnungsgemäß vernichtet werden. Auch die für den „Zensus“ unabhängig vom städtischen Computernetzwerk eingerichtete EDV kann wieder abgebaut werden. „Dann sind wir fertig“, so Beyersdorff, dessen Abteilungen wegen der anstehenden Landtagswahl und der bevorstehenden Oberbürgermeisterwahl – vermutlich mit anschließender Stichwahl – kaum über Arbeitsmangel klagen dürften.

Seit der letzten Zählung im Jahr 1987 dürfte sich viel verändert haben

Die Ergebnisse der Datenerfassung aus rund 16.000 Duisburger Haushalten werden zunächst an das Landesamt für Informationstechnologie übermittelt. „Von dort werden die Landesdaten ans Statistische Bundesamt in Wiesbaden geliefert“, erklärt Beyersdorff den weiteren Datenweg.

„Frühestens in zehn bis zwölf Monaten rechnen wir mit einem amtlichen Ergebnis. Jetzt schon einen Trend zu beschreiben wäre Kaffeesatzleserei.“ Mit Hilfe von besonderen Hochrechnungen erhalten Bund, Länder und Gemeinden aktuelles Zahlenmaterial zum Beispiel über die tatsächliche Zahl der Einwohner. „Diese Zahl ist auch entscheidend für die Finanzzuweisungen des Landes an die Kommunen, die sich an den Einwohnerzahlen orientieren.“

Anhand des neuen Datenmaterials erhalten Städte und Gemeinden aber auch Aufschluss über die künftig benötigten Zahlen an Kindergartenplätzen oder Schulen. Die Stadtplanung hängt ebenfalls entscheidend von möglichst aktuellen Daten ab. Wenn die amtlichen Zahlen im nächsten Jahr veröffentlicht werden, sind sie allerdings auch schon wieder zwei Jahre alt, denn der Stichtag war der 9. Mai 2011, aber immer noch aktueller als die Datenbasis der letzten Volkszählung aus dem Jahr 1987. „Diese Zahlen werden jedes Jahr nur fortgeschrieben“, so Beyersdorff. Allein die Auswirkungen des Mauerfalls dürfte nach seiner Ansicht die Zahlen stark verändert haben.

In kleinere Gemeinden müssen 100-Prozent-Zählungen vorgenommen werden

Für das Landesamt waren die Duisburger Statistiker unterwegs, um fehlende Angaben von Immobilienbesitzern nachzufordern. „Das haben wir kurz vor Ostern abgeschlossen.“ Knapp 13.000 Fälle mussten nachgearbeitet werden.

Teilweise waren darunter aber auch bereits bearbeitete Fälle, denn Immobilienbesitzer mussten für den Fall, dass sie mehrere Grundstücke oder Gebäude besitzen, nur ein Formular nach Düsseldorf zurückschicken. „In einigen Fällen hatte sich die Nachfrage auch erledigt, weil es sich schlicht um Baulücken handelte.“ Die Erhebung dieses Zahlenwerks über Immobilien dient zum Beispiel der Planung künftiger Abwassersysteme.

„Die Großstädte sind nahezu alle mit dem Zensus fertig“, weiß Burkhard Beyersdorff. „Probleme haben vor allem kleine Gemeinden unter 10 000 Einwohnern, denn dort müssen 100-Prozent-Zählungen vorgenommen werden. Für sie wurde die Abgabefrist deshalb auch schon verlängert.“