Duisburg. .
2011 steht eine bundesweite Volkszählung an. Die aktuellsten Daten sind 23 Jahre alt. In Duisburg befragen Anfang bis Mitte kommenden Jahres rund 250 ehrenamtliche Helfer Teile der Bevölkerung. Experten versprechen: Der Datenschutz ist gesichert.
Zwischen Mai und Juli des kommenden Jahres könnte bei jedem Duisburger offizieller Besuch, bewaffnet mit einem Fragebogen, an der Tür anklingeln. Die Fragen dienen der Volkszählung, die im Jahr 2011 durchgeführt wird.
Daten sind 23 Jahre alt
Den Auftrag zur statistischen Ermittlung der Einwohnerzahlen erhielten alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. „Das wurde dann gesetzmäßig auf Bundes- und Landesebene runtergebrochen“, berichtet der Duisburger Stadtkämmerer Dr. Peter Langner. Die letzte Volkszählung fand in der Bundesrepublik zuletzt im Jahr 1987 statt. „Die Zahlen sind nun nicht mehr so aktuell“, sagt der Stadtkämmerer lächelnd. Im Gegensatz zur Vollerhebung vor 23 Jahren wird ab dem 9. Mai des kommenden Jahres eine Mischerhebung durchgeführt. Neben der Einsicht in sämtliche Register werden dort auch stichprobenartige Befragungen einzelner Haushalte durchgeführt. In Duisburg sollen gut 18.000 Haushalte vom „Zensus 2011“ betroffen sein. Des Weiteren werden 9500 unsensible Sonderfälle, wie Bewohner von Studenten- und Altenheimen, direkt befragt. Eine Ausnahmeregelung gibt es bei den 43 sensiblen Sonderfällen in Duisburg. So wird beispielsweise bei einer Psychiatrie die Leitung zur Auskunft herangezogen.
250 ehrenamtliche Helfer
„Die Befragung dient neben der Ermittlung aktueller Einwohnerzahlen für monetäre Geldvermittlungsinstrumente auch der Feststellung von Lebensverhältnissen. Das wird zum Beispiel bei der Verteilung von Kindergärten bedacht“, erläutert Dr. Peter Langner. Gleichzeitig findet in Deutschland eine Wohnraumbefragung statt. Beides soll bis zum 31. Juli 2011 abgeschlossen sein. Dazu sollen in Duisburg neben sieben bis neun Fachkräften auch 250 ehrenamtliche Helfer beitragen. „Das sind alles Leute, die wir aus früheren Befragungen kennen. Wir führen persönliche Gespräche mit den Interviewern, um ihre Tauglichkeit abermals zu überprüfen“, versichert Dr. Langner.
Sorge um Datenschutz
Eines wird deutlich: Auch in Zeiten von Goole-Streetview ist der Datenschutz eine große Sorge der Bürger. Mehrere Demonstrationen haben dies unterstrichen. In Duisburg versucht man mit Akribie die Bürger-Sorgen um das schwierige Thema zu entkräften. Das Expertenteam des Amts für Statistik, Stadtforschung und Europaangelegenheiten wird hinter einer großen Stahltür seiner Arbeit nachgehen. Für die postalischen Einsendungen der Antworten wird eine eigene Postleitzahl eingerichtet. „Die Ergebnisse werden über spezielle Netzwerke nach oben gesendet“, erzählt Burkhard Beyersdorff vom Expertenteam. Aufgrund eines Datenschutzgesetztes von 1983 werden die Resultate der Registerkorrektur der Stadt Duisburg nicht zurückgesandt. So wird die neue Einwohnerzahl von der im Melderegister festgehaltenen Bewohnerzahl abweichen.