Duisburg. .
Das berüchtigte Ticket unter den Scheibenwischern – kaum etwas bringt Autofahrer mehr auf die Palme, als das „Knöllchen“ für Falschparker. Dabei würden kostenlose Parkplätze gerade die Innenstadt für Kunden attraktiver machen, findet unser Leser Andreas Kaldewey. Er fordert im Rahmen der Aktion „Mitreden! WAZ lesen“: „Wir brauchen kostenfreie Parkräume in der City.“
Doch wie wirken sich günstige oder gänzlich kostenlose Parkplätze tatsächlich auf die Innenstadt aus? „Es ist ein schwieriges Thema“, sagt City-Manager Klaus-Peter Tomberg. „Die Forderung ist vollkommen nachvollziehbar. Aber sie ist leider unrealistisch, weil dafür einfach die Flächen fehlen.“
Ein Großteil der verfügbaren Parkplätze in der Innenstadt gehöre zu Kaufhäusern, etwa zum Forum. „Die verdienen daran, dass die Leute dort parken. Da ist es logisch, dass sie die Plätze nicht umsonst zur Verfügung stellen“, erklärt Tomberg. Zudem sei ein großer Teil der City Wohnbereich, etwa das Wasser- und Dellviertel. „Die Anwohner wollen ja auch irgendwo parken.“ Ein Szenario ähnlich dem Oberhausener Einkaufszentrum „Centro“, wo umsonst geparkt werden kann, sei daher undenkbar.
Kostenfreies Parken in der City sei undenkbar
Wilhelm Bommann vom Einzelhandelsverband versteht den Wunsch der Bürger nach kostenfreiem Parken. „Wenn ich mir zum Teil die Preise anschaue, ist doch klar, dass man für das Geld lieber eine Currywurst essen geht“, sagt Bommann. Doch Bommann kennt auch die Kehrseite der Medaille. „Wir haben in der Duisburger City einen enormen Parkdruck. Dieser lässt sich durch eine Bewirtschaftung der Stellplätze lösen“, erklärt er.
Indirekt unterstütze der Einzelhandelsverband allerdings die Forderung nach günstigem Parken. „Wir prangern es an, wenn die Gebühren für die öffentlichen Plätze steigen“, erklärt Bommann. Kostenfreies Parken in der Innenstadt sei aber utopisch. „Dann stellen die Beschäftigten, die in der City arbeiten, alles voll“, befürchtet Bommann. „Damit wäre den Kunden nicht geholfen.“
Vergütungssystem in Planung
City-Management und Einzelhandelsverband (EHV) suchen derzeit nach einem Ansatz für ein Vergütungssystem, das Kunden die Parkkosten teilweise erstattet. „Bisher findet das aber keine breite Mehrheit unter den Händlern“, sagt Wilhelm Bommann, Geschäftsführer des EHV. Das Problem: Gerade große Kaufhäuser verdienen durch die Parkeinnahmen.
Peter Meintz vom ADAC warnt ebenfalls vor Dauerparkern: „Aber einer gewissen Stadtgröße verbietet sich diese Diskussion zur Abwehr von Berufsparkern“, gibt Meintz zu bedenken.
Fazit: Fast alle Seiten begrüßen günstige Parkplätze in der Innenstadt. Doch die Gefahr durch Berufsdauerparker sowie schlichter Flächenmangel verhindern gänzlich kostenfreies Parken. Immerhin hat Wilhelm Bommann vom Einzelhandelsverband einen Geheimtipp, für alle, die beim Parken sparen wollen: „Das Parkhaus an der Ecke Münzstraße – das ist günstig.“