Duisburg.
„Hömma, weiß Bescheid!“ – der Duisburger Kabarettist Kai Magnus Sting lud zur Premiere seines neuen Programms in sein Wohnzimmer ein, dem ehemaligen Hundertmeister und heutigen Grammatikoff. Das heimische Publikum bedankte sich für die Einladung mit viel Beifall.
Ein Abend mit Sting ist immer eine Herausforderung an die Schaltzentrale der grauen Zellen. Würde er es langsamer vortragen, könnte es ein langer Abend werden, ein sehr langer Abend, aber nie langweilig. Er hat dem Volk aufs Maul geschaut und eine Beschreibung des Ruhrgebiets, seiner Bewohner vor allem aber ihrer Sprache auf die Bühne gebracht. Natürlich kennt man dies, denn „Kumpel Anton“ lässt da aus längst vergangenen Zeiten wieder grüßen und Jürgen von Manger winkt von Wolke sieben.
Sting erklärt dabei dem staunenden Zuhörer, dass – zumindest nach dem Selbstverständnis der „Ureinwohner“ zwischen Duisburg und Dortmund – hier durchaus „richtiges Deutsch“ gesprochen wird. Und dass das Ruhrgebiet gottgewollt ist, was er an Hand der Schöpfungsgeschichte auch belegt, denn am Anfang war „die Bude“.
An die Tür des Kabarett-Olymps geklopft
Co-Autoren einiger Beiträge sind seinem Eingeständnis am Schluss nach auch die Kabarett-Größen Jochen Busse und Henning Venske gewesen. Damit scheint Sting bereits an die Tür des Kabarett-Olymps geklopft zu haben und es wurde ihm aufgetan. Dass er Hanns-Dieter Hüsch (,Das schwarze Schaf vom Niederrhein’) verehrt und viel von ihm gelernt hat, ist nicht zu überhören. Doch immer mehr findet er seine eigene Linie.
Mit seinem neuen Programm dürfte er sicherlich außerhalb des Ruhrgebiets viel Erfolg haben. Blicken doch viele Menschen von dort gerne auf uns hier herab. Sie wissen zwar eigentlich nicht warum, sind meist mit großer Ahnungslosigkeit übers Ruhrgebiet verblendet und es interessiert sie meist auch nicht. Damit wären sie wiederum nach Stings Abhandlung eigentlich prädestinierte Bewohner des Ruhrgebiets: nämlich „echte Experten“, wenn nicht sogar „Strategen“.
Ein Abend bei Kai-Magnus Sting auf dem Sofa zwischen Nudelsalat-Rezepten, Imbiss-Bude, Deutschnachhilfe und sprachlichem Schnellfeuer. Ein unterhaltsamer Abend – weiße Bescheid!
Weitere Termine
Wer Kai Magnus Sting mit seinem neuen Programm „Hömma, weiße Bescheid“ möglichst bald sehen und hören will, muss heute ins Grammatikoff am Dellplatz gehen oder Freitag nach Dortmund fahren. Dort tritt er um 20 Uhr im Theater Fletch Bizzel an der Humboldtstraße 45 auf. Weitere Informationen auch über die weiteren Sting-Programme auf:
www.kaimagnussting.de