Duisburg. .

Bestürzt reagierten am Dienstag viele Menschen auf die Nachricht vom Tod von Loriot (Vicco von Bülow). Der Duisburger Kabarettist Wolfgang Trepper bezeichnete den Humoristen als jemanden, der eine ganz klare Grenze zog.

„Für manche Sachen war er sich einfach zu schade. Er hat sein hohes Niveau, auf dem er gearbeitet hat, nie verlassen.“ Viele, so Trepper, hätten längst vergessen, dass es von seinen Sendungen nur sechs Folgen gegeben habe. „Danach war für ihn das Format ausgereizt.

"Man konnte von ihm lernen"

Man konnte von ihm lernen, dass man Sachen besser nicht macht, wenn sie qualitativ nicht gut sind. Das brachte ihm hohe Anerkennung ein.“

Das Kleinkunsttheater „Die Säule“ spielte in den vergangenen Spielzeiten Loriots „Szenen einer Ehe“. Und obwohl Loriot-Fans die meisten Sketche in- und auswendig kannten, erlebten sie die Abende mit großem Vergnügen. Horst Naumann erweckte mit seinen Schauspiel-Kollegen die Figuren aus „Liebe im Büro“, dem zu hart gekochten Ei, dem Feier- und Fernsehabend, Erwin Lindemann, dem Lottogewinner, und andere Loriot-Figuren zum Leben.

Meister, der tragischen Komik

Kai-Magnus Sting, der bei Hanns Dieter Hüsch „in die Lehre“ gegangen war, sagte: „Als ich die Nachricht hörte, ist mir spontan eingefallen, was Loriot beim Tod von Evelyn Hamann sagte: Sie hatte immer ein perfektes Timing, diesmal war sie zu früh. Dieser Satz zeigt, dass sich Komik immer auch aus Tragik speist. Loriot war ein Meister der tragischen Komik. Und wie kein anderer hat er sie zur Kunstform erhoben.

Seine Sketche waren zeitlos. Über sie habe ich als Kind und als Jugendlicher gelacht. Verstanden habe ich sie erst richtig als Erwachsener. Für mich ist er einer der Größten. Ich bin mir sicher, dass er einmal zu den Kulturklassikern gerechnet werden wird wie Ringelnatz, Morgenstern und Wilhelm Busch.“