Duisburg.
Das Interesse der Wuppertaler Staatsanwaltschaft an den Vorgängen zum Bau des City-Palais schürt Spekulationen, weckt Erinnerungen an die damalige, umstrittene Investorenvergabe und bringt überraschend Neues zu Tage: So zahlte die Stadt Kölbl und Kruse 2005 nach WAZ-Informationen 600.000 Euro für geleistete Planungsarbeiten. An die Bauunternehmung Hellmich floss kein Geld. Beide Projektentwickler hatten beim City-Palais das Nachsehen gehabt, weil die landeseigene LEG den Zuschlag für den Bau des City-Palais mit dem begehrten Spiel-Casino nach hitzigen Ratsdebatten erhalten hatte.
Stadt gibt keine Auskunft
Wie berichtet, hatte sich die Staatsanwaltschaft, die in Sachen Landesarchiv auch gegen Kölbl und Kruse wegen Spenden an die CDU und gegen Ex-OB Sauerland ermittelt, am Dienstag Akten zum City-Palais aushändigen lassen. Unklar ist mit welchem Ermittlungsansatz. Hing es damit zusammen, dass Kölbl und Kruse zwar am Bau des City-Palais interessiert war, aber letztlich leer ausging? Auf Anfrage der WAZ gab die Stadt „mit Rücksicht auf das laufenden Ermittlungsverfahren“ keine Auskunft darüber, ob damals Zahlungen an Kölbl und Kruse für ihre umfangreichen Planungsarbeiten geleistet wurden.
Wie die WAZ erfuhr, sollen solche Zahlungen aber Thema in nicht-öffentlicher Ratssitzung im Dezember 2004 gewesen sein. Eine Woche zuvor sollte im Hauptausschusses OB Sauerland sogar noch ermächtigt werden, dass die Stadt Planungskosten von bis zu zwei Mio € übernimmt, wenn Kölbl und Kruse nicht den Zuschlag bekommen sollte.
Köbl und Kruse bestätigt Zahlung
Der Medienvertreter von Kölbl und Kruse, Holger Baum, bestätigte gegenüber der WAZ, dass „wie vertraglich vereinbart“ völlig unstrittig im Januar 2005 exakt 600.000 Euro von der Stadt an den Projektentwickler überwiesen wurden. Walter Hellmich erklärte, dass an seine Firma keine Zahlungen erfolgt sind. Er habe darauf verzichtet.