Duisburg. Wer eine alte Satellitenschüssel hat, muss umrüsten. Denn bald kann man die Fernsehsender nur noch digital empfangen. Wer zur Miete wohnt, sollte sich schnellstmöglich an den Vermieter wenden. Entgegen anderslautender Informationen wird der analoge Kabelempfang nicht abgeschaltet. Was Sie tun können, erfahren Sie hier.

Schnee im TV: Wenn schwarze und weiße Punkte über die Mattscheibe flimmern, ist das ärgerlich. All zu viele Menschen werde die Abschaltung des analogen Fernsehens am 30. April allerdings nicht treffen, davon gehen Informationstechniker wie Verbraucherzentrale aus. Viele hätten längst umgerüstet und sich einen digitalen Receiver, sowie das dazugehörige Gerät für die SAT-Schüssel gekauft.

„Im Moment ist die Auftragslage rund um die Umstellung auf digitales TV eher verhalten“, sagt Informationstechniker Werner Steffens. Der Mitinhaber des Elektronikfachgeschäfts Euronics Haas ist sich sicher, dass viele Duisburger entweder bereits digital über Satellit empfangen oder über Kabelfernsehen verfügen. „Und trotzdem wird sich mancher in letzter Minute noch wundern“, fährt Steffens fort, „Aber es werden eben nur wenige sein und zwar diejenigen, deren Fernseher so zehn, zwölf, fünfzehn Jahre alt sind. Die müssen sich dann sogar einen neuen Fernseher kaufen.“

Alt-Fernseher können zum Problem werden

Während das Umrüsten einer Satellitenanlage sehr einfach und kostengünstig sei (in wenigen Minuten wird ein neuer Kopf bei der Satellitenanlage angebracht und der Receiver ausgetauscht), könnten Alt-Fernseher zum Problem werden. „Es gibt Fernseher, die gar nicht für den digitalen Empfang gerüstet sind. Davon schwirren noch ein paar umher“, sagt der Informationstechniker. Zu erkennen sei dies auch daran, wenn der Empfang bei Regen schlechter werde oder man Spezialsender wie ZDF.Theater- oder Infokanal nicht empfange. „Das sollte man prüfen, das ist eine Art Schnelltest“, empfiehlt Steffens. Doch wirkliche Gedanken macht sich Steffens eher um Mehrfamilienhäuser.

„Ich rate derzeit jedem Kunden, sich dringend an seinen Vermieter zu wenden und zu klären, ob die TV-Anlage digital empfängt“, erzählt Steffens. Es koste eben mehr Zeit, um eine alte Analog-Großanlage umzurüsten. Statt der dreißigminütigen Stippvisite eines Technikers würden schon mal zwei Tage gebraucht, um alle Mietwohnungen zu versorgen.

Nachrüsten kann auch selbst erledigt werden

Ob die Satellitenanlage am Haus nicht für den digitalen Empfang geeignet ist, ist leicht herauszufinden: Einen digitalen Satellitenreceiver besorgen (Kosten: zirka 40 Euro), anschließen und den Programmsuchlauf starten. Wer nur wenige Programm findet, dessen Hausanlage muss nachgerüstet werden. Wer eine eigene Satellitenschüssel besitzt – die gefahrlos zu erreichen ist – kann das Nachrüsten auch selber erledigen. Dort muss man einen neuen „LNB-Kopf“ (Kosten: 10 bis 20 Euro) anbringen.

Sehen Sie noch analog fern?

Wer nicht weiß, ob er analog oder digital fernsieht, kann das schnell klären: Sowohl eingeblendete Leisten im TV, der Videotext, das Internet oder klassische Beratung helfen dabei. Sehr einfach kann man sich im Videotext schlau machen. Die Seite 198 bei ARD, ZDF, RTL et cetera zeigt an, ob der eigene Anschluss digital oder analog ist. Wer analog empfängt, wird darauf sogar von seinem Fernseher hingewiesen – dort erscheinen regelmäßig Informationsleisten. Auch im Internet gibt es Hilfe, unter www.klardigital.de oder über die Verbraucherzentrale www.vz-nrw.de die in der Rubrik „Medien + Telekommunikation“ über „Radio + Fernsehen“ informiert.

„Auch bei uns haben sich schon Mieter, aber auch Vermieter, rund ums Thema digitales Fernsehen informiert“, sagt Anna Gronemann vom Duisburger Büro der Verbraucherzentrale NRW – Probleme bei der Umstellung erwartet sie aber nicht, ein Fragen-Ansturm blieb aus.

Preisanstieg bei Elektronik beobachtet

Die Verbraucherschützer hätten zudem keinen Preisanstieg bei der Elektronik beobachtet: „Die Preise werden eher sinken, weil es so viele Anbieter gibt“, erklärt Gronemann und gibt dennoch eine Warnung aus: „Es gibt Verkäufer die behaupten, auch der analoge Kabelempfang werde abgeschaltet. Das stimmt so nicht. Für das analoge Kabel gibt es bisher gar kein Abschaltdatum, das wird es bestimmt noch ein paar Jahre geben.“

Letzter digitaler Tipp: Zusammen mit der Abschaltung des analogen Satellitensignals werden auch 30 Programme auf neue Kanäle umgestellt. Das heißt: Der Satellitenreceiver muss neu eingestellt, der Programmsuchlauf wiederholt werden.