Berlin. . Digitaler Fernsehempfang ist auf dem Vormarsch. Damit Bild und Ton hochaufgelöst über das TV-Gerät empfangen werden können, muss von analog auf digital umgestellt werden. Im Zuge dieser Veränderung wird das analoge Satellitenempfangssignal im April 2012 endgültig abgestellt.

Am Digitalfernsehen wird vor allem angepriesen, dass Bild und Ton besonders gut seien, dass es hochauflösendes Fernsehen - so genanntes High Definition Television (HDTV) - ermögliche und durch die digitale Übertragung die Kapazitäten besser genutzt werden könnten, es also mehr Platz für Programme gebe. Außerdem macht es die Verschmelzung von Internet und Fernsehen möglich. Im April 2012 ist ohnehin Schluss mit dem analogen Satellitenfernsehen.

Die Abkürzung für die digitale Übertragung ist DVB (Digital Video Broadcasting). Daran wird je nach Übertragungsweg ein T für terrestrisch, S für Satellit oder C für Kabel angehängt. 2003 begann die Umstellung der terrestrischen Übertragung von analog auf digital. Sie wurde 2009 abgeschlossen. Inzwischen empfangen 68 Prozent der deutschen Haushalte ihr Fernsehprogramm digital.

Beim Satellitenfernsehen liegt der Digitalisierungsgrad bei über 86 Prozent. Im Vergleich zur Umstellung beim terrestrischen Empfang, die nach und nach gemacht wurde, sind bei der Abschaltung des analogen Satellitensignals, welche im April 2012 vorgenommen wird, mehr Leute auf einmal betroffen.

Tipps für die richtige Umstellung

Auf der Videotextseite 198 von ARD, ZDF, ProSieben, RTL, Sat.1 oder den Dritten Programmen kann überprüft werden, ob der eigene Haushalt von der Umstellung betroffen ist. Wer nicht auf Kabel oder terrestrischen Empfang umsteigen will, muss seine Satellitenanlage umrüsten. Benötigt wird hierfür ein digitaler Satellitenreceiver, der zwischen den Fernseher und die Sat-Anschlussdose geschaltet wird. Außerdem muss die Satellitenschüssel über einen digitaltauglichen Universal-LNB verfügen.

Trotzdem sind nicht alle Satellitenreceiver automatisch für hochauflösendes TV (HDTV) geeignet, sondern jedes Fernsehgerät braucht einen eigenen Receiver. Einfache Digitalreceiver sind ab etwa 50 Euro erhältlich. Wer HD, HD+ oder Pay-TV-Programme haben möchte, muss entsprechend mehr zahlen. Natürlich kann auch direkt ein neuer Fernseher mit integriertem Digital-Empfänger - einem sogenannten Tuner - gekauft werden. Bei Mehrteilnehmer-Anlagen können sich die Umrüstungskosten auf einige Hundert Euro belaufen.

Digitales Fernsehen bietet HD-Qualität

Die Hersteller sehen ein großes Bedürfnis der Konsumenten nach hochauflösendem Fernsehen. 2011 seien doppelt so viele HD-Sat-Receiver verkauft worden wie Empfänger für normales, digitales Sat-TV, sagt der Loewe-Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Hecker.

Mittlerweile bieten 36 Sender ihr Programm auch in HD an - allerdings nicht alle unverschlüsselt. Als „verbraucherunfreundliche Strategie“ bezeichnen Verbraucherschützer das Bezahl-Modell, HD+ genannt, der Privatsender der RTL-Gruppe und von ProSiebenSat1. Wer auch diese Sender hochauflösend sehen will, muss beim Kauf eines Receivers auf das Logo „HD+“ achten und zur Entschlüsselung eine spezielle Smartcard nutzen. Der Empfang ist zunächst für zwölf Monate kostenfrei. Danach kostet die Nutzung derzeit 50 bis 55 Euro pro Jahr. (dapd)