Duisburg. . Der Rat der Stadt muss bis zum Sommer im Rahmen des Haushaltssanierungsplans einen Etat vorlegen, der deutliche Kürzungen beinhaltet. Die Duisburger Falken befürchten, dass bis 2016 insgesamt 30 Mio Euro im Jugendhilfeetat wegfallen werden
Der Rat der Stadt muss bis zum Sommer im Rahmen des Haushaltssanierungsplans einen Etat vorlegen, der deutliche Kürzungen beinhaltet. 2021 müssen im Vergleich zu heute 75 Mio Euro eingespart bzw. durch Einnahmen ausgeglichen sein. Sparen kann die Stadt aber nur bei den sogenannten „Freiwilligen Ausgaben“. Darunter fällt insbesondere die Jugendhilfe. Die Falken befürchten, dass bis 2016 insgesamt 30 Mio Euro im Jugendhilfeetat wegfallen werden.
„Diese Summe haben uns verschiedene Kommunalpolitiker genannt, denen wir vertrauen. Einsparungen müssen erbracht werden - keine Frage, aber das geht dann nicht ohne Schließungen von Jugendzentren. Die Politik muss dann entscheiden welche Einrichtungen geschlossen werden“, klagt Frank Witzke, Kreisverbandssekretär der Falken.
Einschnitte bis 30 Mio Euro
Der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, Peter Ibe (CDU), bestätigte auf Nachfrage, dass es Einschnitte im Jugendhilfebereich geben werde. Sie würden aber weniger als 30 Mio Euro betragen. Eine Zahl wollte Ibe aber nicht nennen.
„Schon im vergangenen Jahr hat der Umgang der Kämmerei mit Kürzungsvorgaben zu unhaltbaren Zuständen geführt“, klagen die Falken. Nicht nur ihre Arbeit, sondern die aller Träger von Jugendzentren in Duisburg habe auf der Kippe gestanden.
"Auf dem Papier liegt mir noch nichts vor"
Besonders schwierig ist die Situation für die Jugendzentrenträger, weil Bewilligungsbescheide für existenziell notwendige Fördermittel seit einem halben Jahr nur noch Häppchenweise ausgestellt würden. „Ich habe zwar die Zusage, dass unsere drei hauptamtlich Beschäftigten Mitarbeiter in unseren drei Jugendzentren auch im April bezahlt werden, aber auf dem Papier liegt mir noch nichts vor. Wir bekommen nur noch Zusagen für ein bis drei Monate“, kritisiert Frank Witzke.
Die Falken fordern daher die Duisburger Jugend und alle anderen Träger der offenen Jugendarbeit in der Stadt dringend dazu auf, sich mit anstehenden Kürzungsplänen zu beschäftigen, bevor sie beschlossen sind. „Öffentliche Kredite infolge der Überschuldung werden vor allem diejenigen zurückzahlen, die heute noch jung sind. Sie werden später Kredite abtragen müssen, bei deren Verwendung sie selbst weder Nutzen noch Einfluss hatten“, beklagt Elisa Hauser, Vorsitzende der Falken.