Duisburg. .
45 zusätzliche Schul-Sozialarbeiter werden im Februar 2012 ihren Dienst an Duisburger Schulen aufnehmen. Dem Bildungs- und Teilhabe-Paket des Bundes sei Dank. Rund 3,6 Mio Euro jährlich werden in die Ausweitung der Sozialarbeit gesteckt. Neben den Arbeitsplatzkosten werden auch eine Koordinierungsstelle sowie ein Veranstaltungsbudget finanziert.
Die Bildungsholding der Stadt und das Jugendamt arbeiten hier eng zusammen. „Wir binden die neuen Kollegen in bestehende Netzwerke ein, sie sollen über den reinen Ort Schule im Ortsteil wirken, auch in den Familien“, begründet Thomas Krützberg, Leiter des Jugendamtes, die Federführung der Jugendhilfe.
Mit im Boot sind auch die Wohlfahrtsverbände, über sie werden die Kollegen eingestellt, die sich seit dem Ratsbeschluss von Montag letzter Woche bewerben können. Befristet auf zwei Jahre werden die Diplom-Pädagogen und Sozialarbeiter an 45 Standorten eingesetzt. Schwerpunkte sind in Meiderich, Marxloh, Rheinhausen und Hochfeld.
Durch diverse Landesprogramme gibt es in Duisburg bereits 50 Schul-Sozialarbeiter in unbefristeten Stellen an weiterführenden Schulen. Förderschulen und vor allem Grundschulen waren bei der Versorgung bislang benachteiligt. „Aber da ist der Bildungseinstieg. Die Startchancen sollen optimal gestaltet werden, das Kind soll nicht schon halb in den Brunnen gefallen sein“, erklärt Roland Katzy von der Bildungsholding den Fokus auf die Primarstufe.
Das bestätigt auch Krützberg. „Wir wollen früh präventiv tätig werden. Und der Bedarf ist in den nach Sozialindikatoren ausgewählten Schulen sichtbar.“ Diese sind: die Quote für den Bezug von Transferleistungen, die allgemeine Arbeitslosenquote, der Migrationsanteil sowie der Wohnungsbestand bzw. die Eigenheimquote.
Neuer Koordinator der Schulsozialarbeit in Duisburg ist Stefan Liebig, der auch schon Sprecher des Netzwerk Schulsozialarbeit ist. Er erinnert daran, dass es bereits seit 1978 Schulsozialarbeit gibt, der Bedarf und die Nachfrage aber heute höher denn je sei.
Katzy freut sich zwar, die Sozialarbeiterdichte in der Stadt auf einen Schlag erhöhen zu können. „Aber die weitere Zukunft ist nicht klar. Wir bauen jetzt zwei Jahre lang ganz viel auf, und dann?“