Duisburg. . Auch Duisburg wird Samstagmittag zum Schauplatz von Demonstrationen gegen Atommüll-Transporte. Mit ihrem „Autobahn-Aktionstag“ wollen Anti-Atom-Bewegungen aufmerksam machen auf die geplanten Castor-Transporte über NRW-Autobahnen. Am Rande soll es auch um die regelmäßigen Atommülltransporte von Duisburg nach Ahaus gehen.

Der Protest gegen Atommüll-Transporte erreicht am Wochenende Duisburg. Zum Zwischenstopp treffen sich Samstagmittag in Wanheim zwei Auto-Konvois aus Ahaus und Bonn, die nach Jülich unterwegs sind, um mit ihrem „Autobahn-Aktionstag“ auf geplante Transporte über NRW-Autobahnen aufmerksam zu machen.

Verschiedene Anti-Atom-Bewegungen aus Duisburg rufen zur Teilnahme auf. Hintergrund für die Protest-Konvois sind die in diesem Jahr geplanten Castor-Transporte mit Lastwagen über die NRW-Autobahnen vom Atom-Forschungszentrum Jülich ins Atommülllager Ahaus.

„Unnötige Gefahrenquelle“

Um 11 Uhr startet am Life-Saver-Brunnen eine Fahrraddemo, die durch die Innenstadt nach Wanheim führt. Dort treffen um 12 Uhr die Protest-Konvois zum Zwischenstopp ein. Vor der Firma „Gesellschaft für Nuklearservice“ (GNS) an der Richard-Seiffert-Straße, Ecke Ehinger Straße, sind eine Stunde lang „bunte Aktionen und Kundgebungen“ geplant. Der Ort ist bewusst gewählt, denn am Rande geht es auch die regelmäßigen schwach- und mittelradioaktiven Atommülltransporte von Duisburg nach Ahaus.

Für Kerstin Ciesla vom BUND Duisburg ist die sogenannte Konditionierungsanlage der GNS ohnehin fehlplatziert: „Ein Standort für eine solche Anlage sollte außerhalb von Wohngebieten liegen. Ich halte das aus Sicherheitsgründen für sehr bedenklich, die Transporte sind zudem unnötige Gefahrenquellen“. Ciesla sei immer wieder erstaunt, dass viele Duisburger „nicht die leiseste Ahnung haben, dass es hier überhaupt eine solche Anlage gibt“. Auch deshalb sei der Protest notwendig, um auf das Thema überhaupt aufmerksam zu machen.

Politischer Dauerbrenner

Auf politischer Ebene ist der Standort und die Anlage allerdings eher ein Dauerbrenner-Thema. Seit anderthalb Jahren geht es in den Gremien um die Ertüchtigung der Hallen, nach langem Hin und Her zwischen Aufsichtsbehörden und der in dieser Sache widerspenstigen Bezirkspolitik erhielt GNS Ende letzten Jahres schließlich die Genehmigung für den Umbau. In zwei Wochen ist die Anlage auch wieder Thema im Umweltausschuss.

Wie in den zahlreichen Protokollen zuvor sehen das Land und die Bezirksregierung die Auflagen des Strahlenschutzes erfüllt, die Emissionen liegen weit unterhalb der Grenzwerte. Auch der letzte Versuch von Grünen und Linken, das Pachtverhältnis zwischen Hafen AG und GNS nicht zu verlängern, schlug fehl.

Bis zu 3300 Tonnen radioaktiver Müll in Wanheim

Die GNS darf in Wanheim bis zu 3300 Tonnen schwach- und mittelradioaktiven Müll lagern. Die radioaktiven Reststoffe und Abfälle stammen nach Angaben der Bezirksregierung aus Kernkraftwerken, kerntechnischen Anlagen und Landessammelstellen. Sogenannte „wärmeentwickelnde Abfälle“ wie abgebrannte oder wiederaufbereitete Brennelemente werden nicht nach Duisburg geliefert.

Die 2007 neu erteilte Genehmigung erhält keine Auflagen zur Anzahl der Transporte. Im Schnitt finden rund 1,3 Transporte pro Woche statt, entweder über den Schienenweg oder per Lastwagen über die Ehinger und Richard-Seiffert-Straße in Richtung Autobahn.

Protest gegen Atommülll

Am Samstag, 23.01.2010, protestierten Atomkraftgegner vor der Firma GNS in Duisburg-Wanheim. Dort soll künftig verstärkt Atommüll behandelt werden. Foto: Tanja Pickartz / WAZ FotoPool
Am Samstag, 23.01.2010, protestierten Atomkraftgegner vor der Firma GNS in Duisburg-Wanheim. Dort soll künftig verstärkt Atommüll behandelt werden. Foto: Tanja Pickartz / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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