Duisburg.
Daniel Kröner ist sauer auf die Deutsche Bahn. Als Berufspendler ist er jeden Tag zwischen Duisburg und Essen unterwegs. Am Dienstagmorgen allerdings mit Hindernissen, die ihn ärgerten. So sehr, dass er sich an die NRZ wandte und folgende Situation beschrieb.
Am Dienstag war, so Kröner, der Regionalexpress in Richtung Paderborn, der eigentlich um 8.38 Uhr am Duisburger Hauptbahnhof auf Gleis 12 einläuft, mit stattlichen 40 Minuten Verspätung angezeigt. Die alternativ über Essen fahrende S-Bahn-Linie 1 habe ebenfalls bereits 15 Minuten hinter dem Plan gelegen. „Praktischerweise kam der ebenfalls über Essen fahrende ICE (8.47 auf Gleis 13 direkt gegenüber) pünktlich und etwa 150 frierende Pendler wollten diesen entern“, schreibt Daniel Kröner.
Das sei ab einer Verspätung von 30 Minuten okay, so die Meinung der Reisenden. Einige Leute hätten auch vor der Einfahrt des ICE am Infoschalter nachgefragt, ob sie den ICE benutzen dürften. Antwort: Das müsse der Zugführer entscheiden.
"Keine Freigabe für Nah-Verkehrskunden"
Doch der entschied „Keine Freigabe für Nah-Verkehrskunden.“ „Unter den Wartenden waren auch ältere Leute, die regelrecht gefleht haben, den ICE nutzen zu dürfen, aber eiskalt abserviert wurden – kein schöner Anblick“, so Daniel Kröner.
Bahn-Sprecher Jürgen Kugelmann, von der NRZ auf den konkreten Vorfall angesprochen: „Ich kann nicht nachvollziehen, warum der Zugführer den Zug nicht freigegeben hat“. Es gebe keine prinzipielle Regelung, wann ein Fernverkehrszug auch mit VRR-Tickets benutzt werden dürfte. Das werde von Fall zu Fall entschieden. Dabei sei die oberste Maxime, zugunsten der Reisenden zu entscheiden. Das obliege aber grundsätzlich nicht dem Zugführer („Der kennt nicht die komplette Verkehrslage“), sondern der Transportleitung in Duisburg.
Wenn aber die alternative S-Bahn nur 15 Minuten Verspätung habe, werde der Fernverkehr auf solch einer Strecke normalerweise nicht freigegeben. Solche Wartezeiten müssten für den Reisenden ertragbar sein.