Bochum. .
Wie der Einzelhandelsverband Ruhr-Lippe mitteilt, habe er zum Thema Verkaufsoffene Sonntage das Gespräch mit Vertretern von Kirche und Gewerkschaften gesucht – vergebens. „Wir hatten im vergangenen Jahr zu allen Beteiligten des Kontakt aufgenommen. Leider haben wir von keinem eine Antwort erhalten. Umso erstaunter sind wir, dass auch in diesem Jahr kein Gespräch mit der Kaufmannschaft erwogen wurde“, soweit Geschäftsführerin Marion Runge.
Wie berichtet, ist die Allianz für den freien Sonntag nie gegründet worden. Dennoch habe sich die Bochumer Kaufmannschaft selbst gemäßigt und statt der gesetzlich erlaubten vier Verkaufssonntage je Stadtteil nur drei beantragt.
„Eine weitere Einschränkung durch die Politik sollte daher unterbleiben; die Summe hat sich nicht erhöht.“ Das Konsumverhalten der Menschen habe sich verändert, nicht zuletzt durch die Freizügigkeit, die sie auf Urlaubsreisen im Ausland erleben. „Gerade verkaufsoffene Sonntage schaffen es, dass Einkaufstouristen in die Stadt strömen“, so Marion Runge.
Kaufrausch am Sonntag
"Interessen der Arbeitnehmer bleiben gewahrt"
Es sei nötig, dass Sonderstandorte wie Ruhrpark, Hannibal über einen eigenen Termin verfügen, genauso wie einzelne Stadtteile. Gerade künftige Investoren blickten auf die Kaufkraft einer Stadt. „Nach unserer Erfahrung ist in den Betrieben eine ausreichende Zahl an Beschäftigten des Einzelhandels gerne bereit, an Sonntagen zu arbeiten, da diese Zeit mit entsprechenden Zuschlägen und Zeitausgleichen abgegolten wird. Arbeitsschutzgesetze und Betriebsräte tragen dafür Sorge, dass die Interessen der Arbeitnehmer gewahrt werden.“
Dem Handel werde vielfach vorgeworfen, sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse durch Minijobs zu ersetzen. Das weist der Verband von sich: Seit 2007 gab’s einen Anstieg der Beschäftigten.