Duisburg.
Die anderen hatten’s schon, der Evangelische Kirchenkreis Duisburg widmet sich dem „Jahr der Taufe“ in diesem Kirchenjahr. Die Evangelische Kirche Deutschlands (EKD) hatte bereits 2011 zum „Jahr der Taufe“ erklärt. Weil die Duisburger jedoch damit beschäftigt waren, die 400-Jahr-Feier der Generalsynode in Duisburg zu organisieren, wurde im Kirchenkreis beschlossen, das Thema um ein Jahr zu verschieben. „Wir wollten keinen Schnellschuss!“, begründete Superintendent Armin Schneider am Dienstag den Schritt, denn die Nachricht über das Jahresmotto erhielt der Kirchenkreis mitten in den Vorbereitungen zum Jubiläum.
Das Jahr unter dem selbstbewussten Motto „Ich bin getauft“ wird ausgerufen, obwohl die Zahl der getauften Gemeindeglieder in den letzten Jahren absolut und – noch stärker – prozentual gewachsen ist: „2002 hatten wir 91 000 Gemeindeglieder und 495 Taufen. Im Jahr 2010 hatten wir noch nur 79 000 Gemeindeglieder, aber 528 Taufen“, erläuterte Pressesprecher Rolf Schotsch.
Bundesweit sei die Taufbereitschaft ebenfalls gestiegen. Doch es sind laut Schneider neue Formen der Familien entstanden und: „Nur 23 % aller Alleinerziehenden lassen ihre Kinder taufen.“ Unter anderem könne dies daran liegen, dass eine Tauffeier Geld kostet, das nicht da ist. Auch aus diesem Grund wird es am 17. Juni im Landschaftspark Nord ein großes Tauffest geben. An verschiedenen Orten des Landschaftsparks soll getauft, aber auch gemeinsam bei Kaffee und Kuchen gefeiert werden, wie der Pfarrer der Salvatorkirche, Peter Krogull, erklärte.
Die Taufe als Gottesgeschenk
Nicht nur der Taufakt selbst, den die Evangelische Kirche als „Gottesgeschenk“ bezeichnet, weil „Gott durch die Taufe bedingungslos ,Ja’ zu diesem Menschen sagt“ (Schneider), steht im Mittelpunkt: In einer Veranstaltungsreihe, die Mitte Februar beginnen wird, geht es um neue Tauflieder, treffen sich Paten mit ihren Patenkindern, gibt es Kindertage in den evangelischen Kindergärten, einen ökumenischen City-Pilgerweg durch die Innenstadt und eine Predigtreihe in verschiedenen Gemeinden, die das zentrale Programm um weitere Angebote ergänzen.
„Wir würden uns natürlich freuen, wenn die Taufzahlen nach oben gehen“, sagte Armin Schneider. „Aber es ist uns auch wichtig, dass die Menschen auf das Thema aufmerksam werden.“
Sowohl der geplante Patentag am 12. Mai wie das Tauffest im Landschaftspark am 17. Juni könnten in den nächsten Jahren Wiederholungen finden. Peter Krogull: „Bei einem Erfolg werden wir überlegen, ob man es fortführt.“
Das „Jahr der Taufe“ soll die Gemeinden sensibilisieren, das Ritual stärker an den Bedürfnissen der Eltern zu orientieren. Einige Gemeinde haben sich bereits in der Vergangenheit anderen Taufgelegenheiten zugewandt: So bietet die Gemeinde Trinitatis in Wedau einmal im Jahr eine Taufe in einem der Gewässer der Sechs-Seen-Platte an.
Anmeldungen und weitere Informationen
Wer sein Kind oder sich selbst beim Fest im Landschaftspark taufen lassen möchte, kann sich für weitere Informationen und Anmeldungen an die Pfarrer Blank ( 0203-2 48 08), Muthmann ( 0203-72 23 83) oder Reumann-Claßen ( 0203-58 52 15) wenden. Aber auch jeder Pfarrer des Kirchenkreises Duisburg ist Ansprechpartner. Paten können auch die Eltern des Täuflings sein.
Ganz selbstbewusst wirbt eine Postkarte mit dem Motto „Ich bin getauft“, die in den Gemeinden ausliegen und genutzt werden können. Informationen über das Programm zum Jahr der Taufe gibt es auch im Internet auf der Seite: