Duisburg. .

Nicht nur die Gemeindemitglieder schwinden, sondern auch die Kandidaten für kirchliche Ehrenämter. So gibt es bei den Presbyteriumswahlen am 5. Februar in drei der 15 Kirchengemeinden gerade so viele Kandidaten für das Presbyteriumsgremium, wie besetzt werden – in den Gemeinden Hamborn, Obermeiderich und Ruhort-Beeck wird deswegen gar nicht erst gewählt. „Duisburg steht aber noch recht gut da“, erläutert der Pressereferent des evangelischen Kirchenkreises Duisburg Rolf Schotsch: „Es gibt Kirchenkreise, da fallen in über der Hälfte der Gemeinden die Wahlen aus, weil es nicht mehr Kandidaten als Ämter gibt.“

Die Presbyteriumswahlen finden alle vier Jahre statt – immer im Jahr der Olympischen Sommerspiele. Das Wort „Presbyterium“ kommt aus dem Griechischen und heißt übersetzt in etwa „Ältestenrat“.

Die Kandidaten stellen sich vor

Die Gemeindeversammlungen mit Vorstellung der Kandidaten finden zumeist im Anschluss eines Gottesdienstes statt.
Am 15. Januar:
Alt-Duisburg. Salvatorkirche Innenstadt, Burgplatz neben dem Rathaus, 10 Uhr.
Auferstehungsgemeinde Duisburg Süd. Auferstehungskirche Ungelsheim, Blankenburger Straße / Ecke Sandmüllersweg, 9.30 Uhr.
Bonhoeffer Gemeinde Marxloh Obermarxloh. Lutherkirche Obermarxloh, Wittenberger Straße 15, 9.30 Uhr.
Wanheim. Gemeindehaus, Beim Knevelshof 45, 10 Uhr.
Am 19. Januar:
Meiderich. Gemeindezentrum, Auf dem Damm 8, 19 Uhr.
Am 22. Januar:
Großenbaum-Rahm. Gemeindehaus, Lauenburger Allee 21, 10 Uhr.
Hochfeld. Pauluskirche, Wanheimer Straße 78, 11 Uhr.
Neudorf-Ost. Gemeindehaus, Wildstraße 31, 11 Uhr.
Neudorf-West. Gemeindehaus, Gustav-Adolf-Straße 63–65, 9.30 Uhr.
Neumühl. Gnadenkirche, Hohenzollernplatz 4,10 Uhr.
Wanheimerort. Gemeindehaus, Vogelsangplatz 1, 10 Uhr.

Zur Wahl ihrer Gemeindeleitung aufgerufen sind alle Protestanten der Evangelischen Kirche im Rheinland und von Westfalen. In Duisburg sind knapp 57 000 Gemeindemitglieder wahlberechtigt.

Auch Briefwahl ist möglich

Die Presbyter bestimmen gemeinsam mit den Pfarrern die Prioritäten und Aufgaben der Kirchengemeinde, sie entscheiden über die Finanzen und das Personal, aber beispielsweise auch über die Gottesdienstordnung. Sie geben ihrer Gemeinde ein theologisches Profil. Die gewählten Gemeindevertreter übernehmen ihre Aufgaben ehrenamtlich, werden also nicht bezahlt. Eine anspruchsvolle Aufgabe, gerade in Zeiten knapper Kassen, erklärt Schotsch: „Es gibt immer weniger Kirchenmitglieder, also sinken auch die Einnahmen aus der Kirchensteuer. Dennoch hat die Gemeinde zum Beispiel viele Gebäude, deren Instandhaltung viel Geld kostet.“ Gerade im finanziellen Bereich hätten die Presbyter schwierige Entscheidungen zu treffen.

Eine Gemeinde hat mindestens vier Presbyter. Je nach Gemeindegliederzahl liegt ihre Zahl entsprechend höher.

In den Kirchengemeinden Duisburgs, in denen gewählt wird, stehen insgesamt 192 Kandidaten zur Wahl: 111 Frauen und 81 Männer. „Früher stellten sich tendenziell mehr Männer zur Wahl, inzwischen überwiegen in Duisburg die Frauen“, erzählt Schotsch. Was die Duisburger Frauen und Männer bewegt, für dieses Amt zu kandidieren, können interessierte Gemeindemitglieder in Versammlungen erfahren, bei denen sich die Kandidatinnen und Kandidaten vorstellen: Die Mehrzahl der Versammlungen finden am 15. oder am 22. Januar statt. Eine Terminübersicht ist im Info-Kästchen und im Internet unter www.kirche-duisburg.de zu finden.

Auch eine Briefwahl ist möglich. Viele Informationen zu der Wahl finden Wahlberechtigte auch auf ihren Benachrichtigungskarten, die sie im Verlauf dieser Woche erhalten.