Duisburg. . Zu Ostern ist im Zoo Duisburg der Bär los: Dann nämlich beziehen zwei südamerikanische Brillenbären ein 1300 Quadratmeter großes Gehege am Kaiserberg. Bislang leben sie in Zoos in Zürich und Aschersleben. Jahrzehnte alte Leitungen im Erdboden verzögerten den Bau der Anlage.
Wenn dieses Jahr allenthalben die Hasen anrücken, ist im Zoo Duisburg der Bär los. Nicht nur, weil der Besuch im Tierpark am Kaiserberg für viele Menschen zum traditionellen Osterspaziergang geworden ist, sondern auch und vor allem, weil die südamerikanischen Brillenbären dann endlich die neue, 1300 Quadratmeter große, eigens für sie gebaute Anlage beziehen können.
Deren Fertigstellung (geplant für 2011) hat sich verzögert. „Weil um die Anlage herum Dutzende von Versorgungsleitungen geprüft und erneuert werden mussten“, begründet Zoo-Chef Achim Winkler. „Zudem musste der Riesenwust an Leitungen mühselig freigelegt werden. Da konnten wir nicht einfach mit dem Bagger loslegen.“
„Im Boden steckt eine Menge alter Schrott"
Ein Problem, das den Zoo auch in den kommenden Jahren weiter beschäftigen wird, wie Winkler sagt. „Im Boden steckt eine Menge alter Schrott, der den heutigen Anforderungen nicht mehr genügt. Viele dieser alten Leitungen stammen noch aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und sind kurz davor, ihren Geist aufzugeben. Zudem hat man sich damals auch nicht die Mühe gemacht, genau zu dokumentieren, wo was verlegt wurde.“
Der Austausch werde sich über viele Jahre hinwegziehen und erhebliche Belastungen für den Zoo und die Besucher mit sich bringen, da immer wieder auch Wege gesperrt werden müssten. Winkler: „Wobei wir uns bemühen werden, die Belastung für unserer Besucher so gering wie möglich zu halten.“
Andenbären sind vom Aussterben bedroht
Wenn die schwarzen Bären mit der auffallenden, hellen Gesichtsmaske, der sie ihren Namen verdanken, einziehen, werden sie die ersten ihrer Art in Duisburg sein. Zuvor hat es nie Brillenbären am Kaiserberg gegeben. Wie Winkler erklärt, hat sich der Zoo dafür entschieden, diese Bärenart zu übernehmen, weil sie in ihrer Heimat stark von Aussterben bedroht ist. Die Allesfresser, die sich aber überwiegend von Pflanzen ernähren, sind in den Anden zu Hause, weshalb sie auch als Andenbären bezeichnet werden.
Das Pärchen, das in wenigen Monaten an den Kaiserberg zieht, stammt aber nicht aus längsten Gebirgskette der Erde über dem Meeresspiegel. Sie kommen aus den Zoos in Zürich und Aschersleben (Sachsen-Anhalt). „Für weitere Brillenbären in Duisburg muss dann die Natur sorgen“, sagt Winkler. Da bleibt dann nur zu hoffen, dass sich die beiden Kurzschnauzenbären auch gut riechen können.
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