Duisburg. . Der Zoo Duisburg hat wieder vom Aalfisch bis zum Zwergesel nachgezählt, wie viele Exemplare und Arten am Kaiserberg zu sehen sind. Vorläufiges Jahresendergebnis: 3196 Tiere in 266 Arten.
Das große Zählen war dieser Tage wieder im Zoo Duisburg am Kaiserberg angesagt. Die Population der Erdmännchen wurde ermittelt, die Koalas auf die Waage gesetzt, Bestandsbücher gewälzt und Daten abgeglichen. Am Ende von überlangen Listen steht nun fest: Aktuell leben 3196 Tiere in 266 Arten im Tierpark am Kaiserberg.
Das sind weniger Arten aber mehr Exemplare als in den Jahren zuvor. 2010 hatten die Mitarbeiter am Kaiserberg noch 2588 Tiere in 271 Arten gezählt, davor 2621 Individuen/295 Arten (2009) und 2008 waren es 2489 in 260 Gattungen.
Die (lebendigen) Futtertiere - Mäuse und Insekten etwa - zählen die Revierpfleger bei ihrer jährlichen Inventur heute aber nicht mehr mit, genau wie viele der Kleinfische, zum Beispiel Guppys - dann hätte der Zoo nämlich plötzlich 3000 Tiere mehr. Jochen Reiter, stellvertretender Chef und Kurator des Zoos, lässt neben Anzahl und Gewicht obendrein Geburtsdaten, Geschlecht sowie Ohr-Kennmarken, Brandzeichen beziehungsweise die Mikro-Transponder dokumentieren und auslesen, die etwa den Pinguinen unter die Haut gepflanzt werden.
Delfin- und Tiger-Nachwuchs waren die Besucher-Magneten
Höhepunkte gab es für Zoo-Direktor Achim Winkler und seine Mitarbeiter im gerade abgelaufenen Jahr einige. Für eine Sensation sorgte der dreifache Nachwuchs bei den Großen Tümmlern - dieser Delfin-Kindergarten ist in Deutschland bislang einzigartig. Außerdem schwimmen nirgendwo sonst drei Generationen (von der Oma bis zum Enkel) zusammen im Becken.
Zoo Krefeld beginnt mit der Gorilla-Zucht
Im benachbarten Zoo Krefeld waren es bis jetzt vor allem die kleinen Tiere, die viele Besucher angelockt haben. Als einziger Tierpark in der Region haben die Krefelder nämlich einen Schmetterlings-Dschungel.
Aber in diesem Jahr will der kleine Zoo in der Krefelder Innenstadt vor allem bei den Großtieren positive Schlagzeilen machen. Größte Herausforderung für 2012 wird ganz klar das neue Gorilla-Haus, in das im Sommer Silberrücken Kidogo einzieht. Zwei Gorilla-Damen warten bereits sehnlichst auf den Noch-Dänen (auf dem Foto zu sehen), der in seinem zukünftigen Harem für Nachwuchs sorgen soll.
Doch nicht nur im Affenhaus soll es schnackeln: Zoosprecherin Petra Schwinn hofft auch auf Nachwuchs bei den Tigern und Geparden. Bereits in Arbeit ist der übrigens bei den Spitzmaul-Nashörnern. Da deren Junge aber eine Tragezeit von 16 Monaten haben, wird dieses erst 2013 zur Welt kommen. Bei dieser Nashorn-Art ist der Krefelder Zoo der einzige Tierpark in NRW, der hier ein Zuchtbuch hat.
Fast 447.000 Besucher haben im vergangenen Jahr übrigens den Weg an den Niederrhein gefunden, so viele wie seit fast 40 Jahren nicht mehr. Aktuell leben im Krefelder Zoo 974 Tiere in 174 Arten.
Innerhalb kurzer Zeit hat sich der Duisburger Zoo auch zur Zucht-Hochburg für die äußerst seltenen Riesenotter entwickelt. 2011erblickten erneut zwei quietschfidele Jungtiere das Licht der Welt und ließen den Bestand auf sechs Tiere anwachsen, die den Besuchern einen Heidenspaß bringen, wenn sie allesamt auf Planschtour ins Wasserbecken gehen. Nachwuchs gab es außerdem bei den Gorillas, Koalas, oder den Trampeltieren - die Geburt eines jungen Bullen erlebte ein Paar aus Neudorf sogar live mit. Einer der Besucher-Magneten war die junge Tiger-Dame Ahimsa, die im Mai das Licht der Welt erblickt hatte und Papa El-Roi seitdem auf Trab hält.
Trotz eines verregneten Sommers waren es sicherlich diese Zuchterfolge, die 2011viele Menschen in den Zoo Duisburg geführt haben. Mit mehr als eine Million Besuchern bleibt der Tierpark weiter einer der bestbesuchten Zoos in Deutschland.
Die ältesten Zoo-Tiere
Trauer um Giraffen-Mama und Orang-Utans
Mit der Eröffnung der Erlebniswelt zogen zudem neue Tierarten an den Kaiserberg, so Bunte Bentheimer Schweine, Hinterwälder Rinder, Deutsche Sperber (Hühnerrasse) und Afrikanische Zwergziegen, mit denen insbesondere die kleinen Zoo-Besucher auf Tuchfühlung gehen können.
Aber auch Abschiede gab es im vergangenen Jahr: so wurde der letzte Sumatra Orang-Utan per Transferempfehlung des Zuchtbuchkoordinators nach England vermittelt. Für die Zuchtgruppe der verbliebenen Borneo Orang-Utans sollen die Haltungsbedingungen mittelfristig deutlich verbessert werden. Mitte 2011 starb Giraffen-Mama Turkana nach einer Operation an ihren missgebildeten Vorderfüßen. Erst Ende Mai hatte sie noch ein Giraffenbaby gesund zur Welt gebracht. Außerdem trauerte die Zoo-Gemeinde um Orang-Utan-Mädchen Masaja und Opa Siam, der mit seinen über 50 Jahren einer der weltweit ältesten Orang-Utans war, die in Menschenobhut leben.
Ostern wird Anlage für bedrohte Brillenbären eröffnet
Die Saison 2012 werde am Kaiserberg mit einem Paukenschlag beginnen, verspricht Reiter. Zu Ostern wird die mehr als 1300 Quadratmeter große Anlage für bedrohte südamerikanische Brillenbären zu Ostern eröffnet. Neben den Delfinen können sich die Besucher aber auch weiterhin auf die Gorillas freuen. Bei so vielen Jungtieren in der Anlage ist auch dort weiterer Zuwachs nicht ausgeschlossen.
