Duisburg. . Im Sophie-Scholl-Berufskolleg wird viel für den Körper getan: Angehende Köche sorgen sich um gesunde Ernährung, angehende Kosmetikerinnen um eine gesunde Haut und angehende Sportfachkräfte um die Fitness.

Im Schatten eines mächtigen Ahorns liegt der Eingangsbereich des Sophie-Scholl-Berufskollegs. Mehr als zweitausend Schüler gehen hier täglich ein und aus. Die Schule an der Marxloher Dahlmannstraße ist das nördlichste Berufskolleg Duisburgs – und sie ist umgeben von Grün.

Sträucher umranden einen Teil des Schulgeländes, auch die Bänke im Innenhof sind überdacht von Bäumen. „Die grüne Umgebung sorgt für eine entspannte Lernatmosphäre, in der man sich wohl fühlt“, erzählt Schulleiterin Gabriele Frerkes. Der Schulhof ist eines der Ökologie-Projekte der Schule, gemeinsam gestaltet mit der Marxloher Stadtteilarbeit. „Ich nenne es unsere Idylle“, sagt Frerkes. Es ist eine kleine Oase der Ruhe, inmitten des hektischen Schulalltags.

Am frühen Morgen beginnt der Betrieb an dem Kolleg. Zu den ersten an der Schule gehören die angehenden Bäcker und Köche, die in ihrem eigenen Gastronomietrakt arbeiten. An einem silbernen Küchenschrank klebt ein einzelnes Blatt Papier, darauf ein vielsagendes Sprichwort: „Erfolg ist, von einem Misserfolg zum anderen zu gehen, ohne die Begeisterung zu verlieren“. Ausbildungskoch Heinz Wolff hat das Schild aufgehängt, als kleine Erinnerung, dass die Arbeit in der Küche nicht immer Zuckerschlecken ist. Mit bollernder Stimme weist er seine Lehrlinge an. „Das geht hier nicht anders“, sagt Wolff. „In der Küche braucht man ein lautes Organ.“ Seine Schüler bereiten gerade ein Nudelgericht vor, zum Nachtisch gibt es selbst gemachten Apfelstrudel.

35 Bildungsgänge am Sophie-Scholl-Berufskolleg

35 Bildungsgänge stehen am Sophie-Scholl-Berufskolleg zur Auswahl – das Angebot ist breit gefächert. Es gibt Berufsschulbildungsgänge wie die Ausbildungen zum Koch oder Bäcker, aber auch zur Restaurant- oder Hotelfachkraft und zum Systemgastronomen. Im vollzeitschulischen Bereich bietet das Kolleg die Bildungsgänge des Freizeitsportleiters mit Abitur, zum Erzieher, Sozialpädagogen oder Kosmetiker an. Darüber hinaus gibt es verschiedene Weiterbildungsgänge, etwa eine Fachschule für Motopädie oder Heilpädagogik.

Damit die Schüler bei dem reichhaltigen Angebot den Überblick behalten, lege das Sophie-Scholl-Berufskolleg großen Wert auf individuelle Beratung, erzählt Schulleiterin Gabriele Frerkes. „Dafür haben wir eigens unser Berufsorientierungszentrum eingerichtet. Jeder Schüler soll sich in Ruhe und mit unserer Begleitung Gedanken darüber machen können, welchen Weg er gehen will“, sagt Frerkes.

Internationale Projekte

Eine weitere Besonderheit ihrer Schule sei die Offenheit gegenüber internationalen Projekten. In zehn europäischen Ländern habe das Sophie-Scholl-Berufskolleg befreundete Schulen. „Mit dem Schulabschluss kann man bei uns einen Europapass erwerben“, erzählt Schulleiterin Frerkes stolz. In dem Pass seien etwa Auslandsaufenthalte und Sprachzertifikate aufgeführt. Vor einiger Zeit erst sei eine Schülergruppe vom Besuch einer niederländischen Partnerschule zurückgekehrt. „Wir haben gleich drei Kooperationen mit Schulen in Holland, denn wir bieten Niederländisch auch als Fremdsprache an“, erläutert Frerkes.

Im Westflügel des Gebäudes liegt das Kosmetik-Lehrinstitut. Tuben und Dosen voller Creme zieren die Regale, an den Wänden hängen Spiegel. Die zwölfte Klasse genießt hier gerade Praxisunterricht in Reinform: Die eine Hälfte der Schülerinnen liegt auf den cremefarbenen Liegestühlen, die anderen bereiten ihnen eine Gesichtsreinigung mit Maske. „Die Ausbildung zur Kosmetikerin ist bei uns vollzeitschulisch“, sagt Direktorin Gabriele Frerkes. „Aber wir bieten neben dem Lehrinstitut hier auch noch Praktika an.“ Und wer ein wenig Übung hat, der darf sogar bei echten Kunden ran.