Duisburg/Borssele. .

Derzeit protestieren etliche Duisburgerinnen gegen den geplanten Ausbau des Atomkraftwerks in der niederländischen Kleinstadt Borssele, etwa 200 Kilometer Luftlinie entfernt von Düsseldorf. Dazu die Duisburger Gleichstellungsbeauftragte Doris Freer: „Seit etlichen Jahren beschäftigt sich das Duisburger Frauennetzwerk Agenda 21 mit dem Thema Frauen und nachhaltige Entwicklung in den unterschiedlichsten Bereichen.

Zum Thema der Atomenergie fand 2010 eine von der Gleichstellungsstelle der Stadt mitgetragene Veranstaltung statt, in der eine Duisburger Frauen-Deklaration gegen Atomenergie erarbeitet wurde. Nun sind die Frauen des Duisburger Frauennetzwerks Agenda 21 entsetzt, dass in den Niederlanden, also direkt in unserer Nachbarschaft, ein neues Atomkraftwerk gebaut werden sollen, während in Deutschland in einem parteiübergreifenden Konsens entschieden wurde, aus der Atomkraft auszusteigen.“

Angst vor der Katastrophe

In den Stellungnahmen der Duisburgerinnen wird darauf verwiesen, dass das niederländische Borssele nur 245 Kilometer von Duisburg entfernt ist und dass bei einem Störfall zu befürchten sei, dass radioaktive Stoffe auf dem Luftweg bis nach Duisburg gelangen könnten, also in unsere Atemluft und in unsere Nahrung. Wörtlich heißt es: „Wir Frauen haben aus den Reaktorkatastrophen in Tschernobyl und in Fukushima gelernt, dass die Auswirkungen einer solchen Katastrophe nicht beherrschbar sind und unsägliches Leid über die Bevölkerung in der Region und unter Umständen auch in ihrem weiteren Umfeld bringen. Daher ist es nach unserer Auffassung unverantwortbar, weitere Kernkraftwerke ans Netz zu bringen, auch im Sinne der Fürsorgepflicht gegenüber den nachfolgenden Generationen.“

Das Amt für Umwelt und Grün hatte bereits über den Sachverhalt informiert und darauf aufmerksam gemacht, dass jede Bürgerin und jeder Bürger in Nordrhein-Westfalen bis zum 12. Januar Stellung zu dem geplanten Kernkraftwerk im niederländischen Borssele in der Nähe von Middelburg nehmen kann. Die Gleichstellungsstelle der Stadt hat auf ihrer Internetseite Informationen zum Thema „Frauen beziehen Stellung zur Atomenergie“ und zum Thema AKW Borssele eingestellt. Weitere Informationen unter duisburg.de/frauenbuero.

BUND organisiert Sammeleinwendung

Auch der BUND bietet die Möglichkeit, sich an einer Sammeleinwendung zu beteiligen. In der Zeit von 11 bis 16 Uhr werden Samstag Unterschriften in der Passage neben der Stadtbibliothek in der Innenstadt gesammelt.