Duisburg. . Trotz Krise in Stahlproduktion und Investitionen in umweltfreundliche Anlagen durch Thyssen-Krupp ist die Luftverschmutzung in Duisburg-Nord gestiegen, vor allem die Feinstaubbelastung. Der Grund ist nicht ganz klar.

2008 brummten die Hochöfen – und die Schadstoffbelastung im Norden der Stadt ging zurück. 2009 lag die Stahlproduktion darnieder – aber das Krisenjahr bescherte einen Anstieg der Umweltbelastungen.

Mit diesem Dilemma musste sich der Umweltausschuss beschäftigen. Dr. Wolfgang Volkhausen vom Thyssen-Krupp-Umweltschutz informierte über die Anstrengungen des Unternehmens, vor allem den Staubausstoß zu mindern.

Kleine und große Investitionen für die Umwelt

Reifenwaschanlagen habe man installiert, ebenso Beregnungsvorrichtungen für Bandanlagen. Auch Groß-Investitionen wie der Ersatz des alten Hochofen 4 durch den neuen „Achter“ waren mit Weiterentwicklungen beim Umweltschutz verbunden. Im Bau ist derzeit neue Filtertechnik an der Sinteranlage 2. „Das soll nicht das Ende sein“, kündigte Volkhausen an. 2014 steht die Neuzustellung von Hochofen 9 in Bruckhausen an, ebenfalls verbunden mit einer Umwelttechnik wie beim derzeit neuesten Hochofen, der sich mit seiner roten Verkleidung vom rostfarbenen Umfeld deutlich abhebt. Überlegt werde zudem, auch zwei weitere Sinterbänder umwelttechnisch aufzurüsten.

Zu denken gibt nach den Multi-Millionen-Investitionen in „saubere“ Anlagentechnik aber der noch nicht vollständig erklärbare Anstieg der Luftbelastung in Marxloh und Bruckhausen in den letzten beiden Jahren – messbar vor allem im Winter. Es könne an immer noch verbreiteten Ofenheizungen liegen, vermutet Volkhausen, der eine stärkere Nutzung der Thyssen-Krupp-Abwärme zur Wohnungsheizung als Alternative empfahl.

Umweltzone soll Feinstaubbelastung mindern

„Sehr stark meteorologisch geprägt“ sei die Feinstaubbelastung, erläuterte Axel Heinzkill von der Bezirksregierung, der den neuen Luftreinhalteplan Ruhrgebiet vorstellte. Mit lokalen Maßnahmen sei da nicht allzu viel zu bewirken. Aber schon beim zweitgrößten Staubanteil, verursacht von der Industrie. Den Belastungen durch den Straßenverkehr soll die vergrößerte und verschärfte Umweltzone entgegenwirken, ausgenommen bleibt der Hafen. Die Zufahrten aber nur bis Mitte 2014.