Duisburg. . Im Fußballsport bereits eine Ikone, erobert Pelé nun auch die Modewelt - mit seiner Marke Pelé Sports und speziell mit dem Spezialschuh Trinity 3E. Ob der Schuh hält, was Pelé verspricht, wurde von Forschern der Uni Duisburg-Essen getestet. Mit überraschendem Ergebnis.
Als Spieler verzauberte er mit Fußball vom anderen Stern die ganze Welt. Jetzt will Pelè erneut für Furore auf dem Platz sorgen. Unter großem Medienrummel hat er in London den Spezialschuh „Trinity 3E“ seiner noch jungen Marke Pelé Sports vorgestellt. An der Seite des brasilianischen Jahrhundertfußballers: Prof. Dr. Ewald Hennig von der Uni Duisburg-Essen.
Der Experte für Biomechanik und Bewegungslehre der Universität Duisburg-Essen (UDE) hat geprüft, ob der ergonomisch ungewöhnliche Schuh hält, was er verspricht: eine optimierte Ballkontrolle, effektives Muskeltraining und vor allem mehr Schnelligkeit. Hennig hat schon für alle großen Sportartikler gearbeitet und in seinem Labor Schuhe für die Superstars des Fußballs entwickelt. Dadurch hat er indirekt so manche EM oder WM beeinflusst. Für die Ikone Pelé zu arbeiten, war für den Professor dennoch etwas Besonderes: „Pelé gilt zurecht als der größte Spieler aller Zeiten. Er ist bodenständig geblieben, engagiert sich für soziale Projekte, Kunst und Musik.“
Und diesen unterschiedlichen Ansprüchen soll der „Trinity 3E“ genügen. 170 Gramm leicht ist er, sein neuartiges Material, so wirbt der Hersteller, passt sich dem Fuß an und sorgt für ein besonderes Ballgefühl. Das eigentlich Ungewöhnliche sind die asymmetrisch angeordneten Stollen. An der Ferse ist die hintere Außenstolle zudem extrem weit hinten positioniert. Das soll zum einen die Muskeln des Spielers bei jedem Schritt trainieren, zum anderen bei der Kraftumsetzung und Beschleunigung neue Maßstäbe setzen.
Wie schnell sind Fußballer mit Pelés Superschuh
Ein Wunderschuh also? Die Aufgabe von Hennig und seinem Team war es herauszufinden, wie Spieler mit der Neuentwicklung zurechtkommen und wie schnell sie damit sind. Aufwändige Tests mit 25 Probanden – aktive Vereinssportler aus Kreis- bis Landesliga - haben die Wissenschaftler durchgeführt. Auf einem Testparcours mit Beschleunigungs- und Slalomstrecken haben sie die Laufzeiten der Kicker auf Millisekunden genau bestimmt.
Das Testergebnis hat selbst Hennig überrascht. „Der Spieler ist auf engem Raum und bei Sprints mit dem Schuh schneller als der Gegner. In einer Spielaktion von 10 Sekunden kann das einen Vorteil von bis zu 1,5 Metern bringen, die er näher am Ball ist. Ganz besonders stark ist der Schuh bei schnellen Seitbewegungen und Finten.“ Das Fazit des Professors ist eindeutig: „Dieses Modell macht die Spieler schneller als die Top-Produkte der großen Hersteller. Alle, die ihn ausprobiert haben, waren nach anfänglicher Skepsis auch begeistert.“ Noch hat den Schuh allerdings kein Profi am Fuß gehabt. Erste Gespräche soll es aber bereits geben.
Einen Exklusiv-Vertrag mit der jungen Firma hat Prof. Hennig übrigens nicht. Aber es würde ihn freuen, wenn er und sein Team weiter für das Fußballidol Schuhe testen dürfen. Spätestens 2014 will Pelé mit seiner Marke ganz groß raus kommen. Dann ist nämlich WM. In Brasilien.