Duisburg. Auf die alljährlichen Konzerte des Polizeichors ist Verlass. Die Sänger sind motiviert, das Programm festlich und schwungvoll zugleich und das Publikum gut gelaunt.
Ein ebenso festliches wie schwungvolles Programm, das abwechslungsreich, aber nicht überladen ist, sowie ein motivierter Chor und ein gut gelauntes Publikum sind die Zutaten, dank derer der Polizeichor Duisburg seine alljährlichen Weihnachtskonzerte zu einem regelmäßigen Erfolg werden lässt. So war es auch in diesem Jahr, als der Chor sich mit drei festlichen Konzerten in der Mercatorhalle präsentierte.
Als musikalische Gastgeber gestalteten der Polizeichor und der Frauenchor der Polizei Duisburg den größten Teil des Programms. Schon beim Schlusschor aus „Der 42. Psalm“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy zeigten sich die beiden von Bernhard Mehler geleiteten Ensembles hoch motiviert, was allerdings dazu führte, dass einige ganz besonders eifrige Stimmen deutlich aus dem Chor herausstachen.
Anspruchsvolle A-cappella-Sätze
Im Mittelpunkt stand auch diesmal weihnachtliche Klassik, wobei die Chöre in einigen Werken wie dem „Ave Maria“ von Rheinberger hörbar an ihre Grenzen kamen. Auf der anderen Seite konnten dann beide Chöre aber gerade mit den besonders anspruchsvollen A-cappella-Sätzen begeistern.
Der Frauenchor punktete hier mit „Markt und Straße stehen verlassen“, während der Männerchor ein schön intoniertes „In heiliger Nacht“ beisteuerte. Perfekte Weihnachtsstimmung verbreiteten auch die groß angelegten Werke, in denen beide Chöre sich mit dem vollem Instrumentalklang des Orchesters Oberhausen mischten. Als außergewöhnlich effektvoll erwiesen sich dabei die Orchestrierungen von Chorleiter Bernhard Mehler.
Mikrophon verstärkte auch Atemzüge
Der Reiz der Konzerte des Polizeichores ergibt sich auch aus seinen musikalischen Gästen: Da ist zum einen Organist Peter Bartetzky zu nennen, der nicht nur eine Vielzahl der Lieder begleitete, sondern die Konzertorgel auch mit „Carillon Sortie“ von Richard Treteur zum Flirren und Singen brachte.
Als Solisten waren die Florentiner Sopranistin Francesca Caligaris und der Hamburger Tenor Peter Galliard zu hören. Caligaris fuhr mal schweres Operngeschütz mit „La stella“ von Mercadante auf, bewies aber auch ihre Vielseitigkeit mit Cherubinis „Ave Maria“ und einem lässigen „Winter Wonderland“. Störend war manchmal, dass die Sängerin die Mikrophonverstärkung so stark in Anspruch nahm, dass jeder ihrer Atemzüge zu hören war.
Überraschungsgäste sorgten für große Begeisterung
Peter Galliard hatte ebenfalls eine Tendenz, das Publikum mit vokaler Lautstärke begeistern zu wollen. Der Sänger, der mal zum Heldentenor, mal zum Lyriker tendierte, bewies aber, dass seine zarten Töne auch seine schönsten waren. Unterstützung aus den Reihen des Polizeichores erhielten die beiden Opernprofis im „Gloria“ aus der Cäcilienmesse von Gounod. Chorist Andreas Hall übernahm mit schöner Stimme den Bass.
Ganz große Begeisterung lösten die Überraschungsgäste des Abends aus, der Kinderchor der Deutschen Oper am Rhein. Mit einem ebenso tonsicheren wie unbeschwerten Weihnachtsmedley unterstrich der Chor von Karoline Philippi eindrucksvoll, was Duisburg an einem Kulturinstitut wie der Deutschen Oper am Rhein hat.
Zum Finale gab es dann noch einmal Gänsehaut pur, als bei „O Du fröhliche“ das gesamte Publikum mit in den Gesang einfiel. Tosender Beifall für alle Künstler dieses gelungenen Konzertes.