Duisburg. .
Innenminister Dr. Ingo Wolf verabschiedete den Duisburger Polizeipräsidenten Rolf Cebin in den Ruhestand. An Herausforderungen für die Polizei hat es in seiner Amtszeit nicht gefehlt. Der Nachfolger steht noch nicht fest.
Deutschland- und NRW-Fahne dekorieren den rustikalen Saal im Steinhof. Es bleibt der einzig sterile Beitrag zu einem beschwingten Abschied für Duisburgs Polizeipräsident Rolf Cebin. Dafür sorgen allein schon die Sängergrüße des Duisburger Polizeichores und des Harmonie-Ensembles. Auch Harmonie in seiner Behörde empfand Cebin als Wegweiser für effektive Polizeiarbeit, auch wenn einzelne Entscheidungen nicht immer jeden zufrieden stellten. „Vorbildlich, unaufgeregt und souverän hat er sein Amt ausgeübt“, bescheinigt ihm sein oberster Dienstherr, Innenminister Dr. Ingo Wolf. Das mag auch daran liegen, dass Rolf Cebin die eigene Profilierung immer dem Gesamtauftrag der Behörde unterordnete. Er galt als Mann ohne Allüren.
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Schon sein erster Chef bescheinigte ihm in der Beurteilung, dass er ein den Durchschnitt überragender Beamter werden würde. Bereits mit 38 war er Abteilungsleiter beim Regierungspräsidenten. Und dass er schon mit 42 Jahren auf der Kommandobrücke im Duisburger Polizeipräsidium stand, galt ebenfalls als ungewöhnlich. Bereits in den ersten Tagen musste er beim Arbeitskampf der Rheinhauser Stahlarbeiter die Balance finden zwischen individueller Freiheit und allgemeiner Sicherheit. Fingerspitzengefühl entwickeln, auch das gehört zu den Tugenden eines Polizeipräsidenten.
An Herausforderungen für die Polizei hat es in Duisburg nicht gefehlt: ob Demos von extremen Linken und Rechten,Mafia-Morde oder Rocker-Kriminalität. Viel unangespannter verliefen da die logistischen Leistungen bei sportlichen Großereignissen wie die Universiade, die World Games oder die Fußball-WM.
Besonnen - und hartnäckig
Die Entschlossenheit, Besonnenheit und Geradlinigkeit Cebins wusste auch OB Sauerland zu schätzen, der den PP beim internen Frühstück im Rathaus verabschiedete. Auch Hartnäckigkeit zeichnet Cebin aus. Nach Jahren ständiger Bearbeitung der Verwaltung führt diese endlich kommunale Geschwindigkeitskontrollen durch.
In Cebin typischem Humor verabschiedet sich der Präses, wie er gern genannt wurde. „Die meisten denken, jetzt ist’s genug. Das denke ich auch.“ Einiges, was über ihn gesagt worden sei, habe auch gestimmt. In jeder Phase sei er gerne PP gewesen. Neue Ziele hat der Pensionär bereits. Es locken die Höhenwege in den Alpen, die Gipfel der Dolomiten, die für einen rüstigen Rentner noch erreichbar sind, und der Klassenerhalt seiner Tennis-Mannschaft.