Duisburg. . Die Schullandschaft in Duisburg steht vor einer historischen Wende. Grundschüler nach der 4. Klasse werden künftig nur noch zwischen zwei Bildungswegen für ihre weiterführende Schullaufbahn wählen können.
Die Schullandschaft in Duisburg steht vor einer historischen Wende. Grundschüler nach der 4. Klasse werden künftig nur noch zwischen zwei Bildungswegen für ihre weiterführende Schullaufbahn wählen können: Auf der einen Seite das altbekannte Gymnasium, auf der anderen Seite das so genannte integriertes Schulsystem, mit der gut bekannten Gesamtschule und der neue Schulform, der „Sekundarschule“, die ab 2014 hinzukommen wird.
Die ungeliebten Hauptschulen, aber auch die zehn städtischen Realschulen werden in den kommenden sechs bis acht Jahren wegfallen und zu „Sekundarschulen“ umgewandelt – mit Durchstiegsmöglichkeit zum Abitur.
Duisburger Schulkonsens
Die neue „Sekundaschule“ wird eine reine Schule der Sekundarstufe 1 sein, die über keine eigene Oberstufe (SII) verfügt, die aber mit umliegenden Oberstufen fest kooperieren muss. Darauf haben sich jetzt alle politischen Parteien in Duisburg geeinigt. Einzig die FDP ist bei diesem geräuschlos zustande gekommenen „Duisburger Schulkonsens“ noch nicht dabei - sie befindet sich noch in der Phase des Nachdenkens. Aber die Schulpolitiker der übrigen Parteien bekennen sich mit einem gemeinsam und aktuell verfassten Arbeitsauftrag an die Schulverwaltung dazu, dass die „zukünftige Duisburger Schullandschaft in Form eines Zwei-Säulen-Modells“ (um-)gestaltet werden soll.
Der Hintergrund für die Neuaufstellung sind landesweit (wie auch in Duisburg) die dramatischen Anmelderückgänge bei den Hauptschulen und der erklärte Elternwille in Form einer steigenden Nachfrage nach höherwertigen Schulabschlüssen. Und Hintergrund ist zudem der in NRW im Sommer landesweit aushandelte Schulkonsens der Parteien. Die Umgestaltung soll in einem Konsens zwischen Stadt, Schule und Eltern vollzogen werden; es soll bei allen Standorten, die zur neuen Sekundarschule umgewandelt werden, zuvor eine Elternbefragung geben.
Inklusion und Interkulturalität
Das integrierte System, das seine Schülerschaft über einen Zeitraum von neun Schuljahren zum Abitur führen wird, hat sich auch die Aufgaben „Inklusion“ (gemeinsamer Unterricht von behinderten und nichtbehinderten Schülern) und Interkulturalität (Lernen unter Berücksichtigung verschiedener Kulturen ) auf die Fahnen geschrieben. Die Schulform Gymnasium wird weiterhin als G8-Schule die Schülerschaft in acht Jahren zum Abi bringen.
Frühestens im übernächsten Jahr, also ab Sommer 2013/14 wird in Duisburg die erste neue Sekundarschule in Betrieb gehen. Wo und unter Einbeziehung welcher aufgegebener Haupt- und Realschulen wird jetzt Planungsaufgabe der Bildungsholding sein. Sie wird am kommenden Donnerstag den gemeinsamen Antrag der Parteien und Fraktion überreicht bekommen.
Zeitplan für alle Bezirke
Sie muss dann im Februar des kommenden Jahres dem Schulausschuss des Rates einen konkreten Zeitplan vorlegen, aus dem deutlich wird, wann und wo Zug um Zug und flächendeckend in den Stadtbezirken die neue Schulform errichtet werden soll.