Duisburg. . Noch vier Tage ruht der Hoppeditz in seinem langen Schlaf. Am Samstag erwecken ihn dann traditionell mehr als Tausend Narren in der Duisburger Innenstadt und läuten die fünfte Jahreszeit ein. Feuerprobe für den neuen Hoppeditz, Brian Oehlschlägel

Noch vier Tage ruht der Hoppeditz in seinem langen Schlaf. Am Samstag erwecken ihn dann traditionell mehr als Tausend Narren in der Innenstadt und läuten die fünfte Jahreszeit ein. Der Karneval steht vor der Tür und für Günter Hagemann wird das in diesem Jahr eine ganz besondere Zeit. Als Prinz Günter II. führt er in dieser Session das Regiment. Begleitet wird der gebürtige Hesse, der seit 1974 im närrischen Treiben aktiv ist, von vier attraktiven Paginnen und seinen beiden Hofmarschälen Wolfgang Fuchs und Erhard Klinger.

Während seine Tollität ein alter Hase im Duisburger Karneval ist, feiert Brian Oehlschlägel am Samstag um 11.11 Uhr seine Premiere auf der großen Bühne. Alle Augen werden auf den 31-Jährigen gerichtet sein, wenn er als Hoppeditz den Startschuss für das bunte Treiben gibt. „Ich bin reichlich nervös. Vor so vielen Menschen zu stehen, ist schon was anderes, als daheim vor dem Spiegel oder in den Pausen im Betrieb den Clown zu spielen“, verrät Oehlschlägel. Der Hoppeditz, der in zivilem Leben Gabelstaplerfahrer ist und in der Königsbrauerei arbeitet, „ist von Natur aus ein Clown“.

Rede schon fertig geschrieben

Sein Chef, Michael Janssen, amtierender Präsident des Hauptausschusses Duisburger Karneval und jahrelang selber Hoppeditz, nickt zustimmend. „Brian ist mein ältester Mitarbeiter, das Zeug, Leute zum Lachen zu bringen, das hat er“, sagt Janssen.

Aber was, wenn die Leute doch nicht lachen? „Darüber möchte ich eigentlich kaum nachdenken, auch wenn das natürlich passieren kann. Wenn ich mit faulen Tomaten beworfen werde, dann habe ich das sicher verdient und muss dadurch“, so Oehlschlägel. „Schließlich kann es ja vorkommen, dass eine Pointe, die man selber für besonders gelungen hält, keine Reaktionen bei den Zuschauern hervorruft. Dann werden Sekunden zu Stunden.“

Seine Rede hat Oehlschlägel schon längst fertig geschrieben. Immer und immer wieder geht er sie durch. Kunst, Kultur, Politik und Sport kriegen ihr Fett weg. Bei der Themenauswahl lässt er sich vor allem von Nachrichten inspirieren. Sei es die David-Skulptur vor dem Lehmbruck-Museum, die zunächst ohne und dann mit Lendenschutz die Blicke auf sich zieht oder die allgegenwärtige Griechenlandkrise und der ebenfalls derzeit nicht glänzende MSV.

Bewährungsprobe am Samstag

„Themen gibt es genug. Diese humorvoll zu verpacken und satirisch vorzutragen, ist die größte Herausforderung“, sagt der 31-Jährige. Aber genau darauf freut er sich ganz besonders. „Ich lache sehr gerne und noch viel schöner ist es, wenn man andere zum Lachen bringen kann.“

Michael Janssen baut derweil augenzwinkernd Druck auf seinen Nachfolger auf. „Wenn du nicht gut bist, dann wirst du möglicherweise schon vor Aschermittwoch verbrannt.“

Dass will der neue Hoppeditz verhindern. Auf seine Bewährungsprobe am Samstag fiebert er schon hin. „Ich freue mich riesig darauf, auf der Bühne zu stehen und hoffe, dass ich Freude und Heiterkeit verbreiten kann. Am liebsten, ohne fliegende Tomaten.“

Rosenmontagszug Duisburg

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