Duisburg. .
Ab 2012 findet im Theater am Marientor kein Programm mehr statt. Jetzt wird über Verkauf oder Abriss nachgedacht. Jetzt wird es teuer für die Gebag-Tochter DBV als Eigentümerin. Sie bekam bisher Mietzahlungen vom Immobilienmanagement, die wegfallen.
Donnerstag und Freitag wird Dieter Nuhr mit seinem neuen Programm „Nuhr unter uns“ im Theater am Marientor auftreten. Im November kommen Mary Black, die Chippendales und „The Dome“. Im Dezember gibt es die Geschwister Hoffmann, Schwanensee und als krönenden Abschluss den Nussknacker. Danach verfällt das Theater in einen Dornröschen-Schlaf, aus dem wird es nicht so bald geweckt werden wird. Denn am 31. Dezember endet die Vermarktung durch die Duisburg Marketing GmbH. Und was folgt dann?
Zumindest kein schneller Verkauf des Hauses. Soviel steht fest. Bereits seit fünf Jahren hat die DBV den Auftrag, den Verkauf zu organisieren. Selbst die europaweite Suche nach einem Käufer hatte bisher keinen Erfolg. Der einzige Interessent aus Ostdeutschland strich vor einiger Zeit die Segel.
Zweckbindung macht den Verkauf nicht einfacher
Die Zweckbindung des Hauses macht den Verkauf nicht einfacher. Nur jemand, der das TaM auch kulturell nutzt, darf das Haus besitzen. So hatte es vor Jahren der Stadtrat beschlossen. Ein Beschluss, den der DBV-Aufsichtsrat seit über einem Jahr gerne aufgehoben wissen möchte. Bisher ohne Erfolg. Damit schrumpft die Zahl der potenziellen Käufer in den Promillebereich.
Jetzt wird es teuer für die Gebag-Tochter DBV als Eigentümerin des Gebäudes. Sie bekam bisher Mietzahlungen vom Immobilienmanagement, die ab 2012 wegfallen. Außerdem muss die DBV noch einen Kredit in Höhe von zwei Millionen Euro für das Theater am Marientor tilgen und weiterhin für den Unterhalt des Hauses aufkommen, was noch einmal rund 200 000 Euro im Jahr kosten könnte. Das könnte für die DBV erhebliche Folgen haben, das böse Wort „Insolvenz“ macht die Runde.
Abriss kostet etwa 700.000 Euro
Da ist es nicht verwunderlich, dass die DBV mit allen Mitteln versucht, den Klotz vom Bein zu bekommen. Auch ein Abriss und der anschließende Verkauf des Grundstücks wurde schon durchdiskutiert. Aber einen solchen Abriss (Kosten etwa 700.000 Euro) müsste wiederum der Stadtrat genehmigen. Der hat nun die Verwaltung aufgefordert, bis zum Dezember einen entscheidungsfähigen Vorschlag zu unterbreiten.
Dass die DMG das Haus über den Dezember hinaus weiter bespielt, gilt als unwahrscheinlich. Zwar würde DMG-Chef Uwe Gerste das Theater am Marientor gerne weiter in seinem Hallen-Portefeuille haben. Doch die Gebag hat ausgerechnet, dass selbst bei guter Vermarktung des TaM Kosten in Höhe von einer Million Euro pro Jahr hängen bleiben.